Freude bei Vereinen Schließung der Sportstätten wurde nun doch abgewendet

Jüchen · Der Jüchener Sport atmet auf. Die Schließung der Sportstätten konnte abgewendet werden. Die Freude ist groß.

„Die Besprechung hat deutlich gezeigt, welchen konstruktiven Beitrag der Sport zu leisten in der Lage ist“, freut sich SSV-Vorsitzender Heinz Kiefer.

„Die Besprechung hat deutlich gezeigt, welchen konstruktiven Beitrag der Sport zu leisten in der Lage ist“, freut sich SSV-Vorsitzender Heinz Kiefer.

Foto: privat

Bürgermeister Harald Zillikens hatte in der vergangenen Woche die Schließung der Sportstätten ab 30. September 2022 verfügt. Über diese Entscheidung habe es zuvor keinen Dialog, keine Kommunikation gegeben, wie Stadtsportverbands-Vorsitzender Heinz Kiefer und Jüchener Sportvereine kritisierten. Auf den Unmut der Vereine reagierte der Bürgermeister bereits am Mittwoch, indem zumindest die Sportplätze für die Nutzung wieder freigegeben wurden – allerdings nur ohne Flutlicht. Das stellte viele Sportmannschaften weiterhin vor Probleme (wir berichteten).

In der Ratssitzung am 29. September konnte trotz guter Argumente keine Wendung erreicht werden, wie Kiefer berichtet. Jedoch hatte die Stadt in dieser Woche die Vorsitzenden der städtischen Fußballvereine zu einer Besprechung „Energiesparmaßnahmen“ eingeladen. „Es war ein sehr konstruktives Gespräch zwischen Vereinen, Verwaltung und Politik“, freut sich Christoph Sommer, Vorsitzender des VfL „Viktoria“ Jüchen-Garzweiler und SSV-Vorstandsmitglied, „wir müssen Energie sparen, das ist uns bewusst. Wir leisten einen Beitrag, damit es auch in Zukunft weitergehen kann. Und mit dem erreichten Ergebnis können wir sehr gut leben.“ Sein Vorschlag, dass die Fußballvereine die Flutlichtstunden in den Ferien halbieren und bis zum Ende des Jahres reduzieren, wurde allseits angenommen.

Ein Rechenbeispiel: VfL „Viktoria“ Jüchen-Garzweiler hat eine durchschnittliche Flutlicht-Nutzung von circa 20 Stunden pro Woche. In den Ferien wird diese Flutlicht-Nutzung auf zehn Stunden (50 Prozent) pro Woche reduziert. Nach den Ferien wird die Flutlicht-Nutzung auf 15 Stunden (75 Prozent) pro Woche reduziert. Diese Regelung gilt bis zum 28. Februar 2023 (analog zum Energie-Gesetz der Bundesregierung). Alle Fußballvereine und die Politik stimmten diesem Vorschlag zu. „Das war für die weitere Besprechung ein gutes Signal“, freute sich Heinz Kiefer und auch Sommer bezeichnete die Einigung als „ersten Schritt in die richtige Richtung“.

So konnte dann auch für die betriebsführenden Vereine der Sporthallen eine Lösung erreicht werden. Die Warmwasserbereitung ist abgeschaltet und die Hallentemperatur auf 16 Grad gesenkt. Alle geplanten Veranstaltungen auf den Fußballplätzen und in den Sporthallen können jedoch durchgeführt werden. Die betriebsführenden Vereine mögen die geplanten Veranstaltungen aber bitte der Verwaltung mitteilen. Trainingsstunden in der Sporthalle (Ferienzeit) sind dann zugelassen, wenn es sich um Pflichtveranstaltungen handelt, zum Beispiel Meisterschaftsspiele. In den Ferien ist der Regelbetrieb nicht zugelassen.

Generell müsse man auch festhalten, dass die Moderation von Dezernent Oswald Duda lösungsorientiert ausgerichtet war, fasst Kiefer zusammen. Ein konstruktiver Meinungsaustausch auf Augenhöhe. Dies treffe auch auf die anwesenden Politiker zu. „Dieses konstruktive Treffen hätte vor einigen Wochen stattfinden müssen. Dann hätten wir uns viel Ärger, Stress und Zeit sparen können“, stellte ein zufriedener SSV-Vorsitzender fest, „wir begrüßen die Bereitschaft zum Dialog mit dem Sport. Die Besprechung hat deutlich gezeigt, welchen konstruktiven Beitrag der Sport zu leisten in der Lage ist. Wir wünschen uns, dass dieser Weg zukünftig die Regel sein sollte.“

Am 13. Oktober, 17 Uhr, wird im Haus Katz nun auch die Thematik der „Energiesparmaßnahmen“ mit den betriebsführenden Vereinen der städtischen Sporthallen besprochen. Das sei der richtige Weg im Umgang mit der Jüchener Community Sport, freut sich der SSV. Lediglich der SSV-Vorschlag, dass die betriebsführenden Vereine Teil der Energiearbeitsgruppe der Stadt sein sollten, fand noch keinen Anklang.

Erfolgsmoment der positiven Entwicklung beziehungsweise Wendung war sicherlich auch, dass Fußball- und Hallenvereine an einem Strang gezogen haben. „Gemeinsam unterwegs für den Jüchener Sport“, das begeisterte Kiefer auch. -dan

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