Menschen in Jüchen Rosa. Verspielt. Und süß.

Hochneukirch · "Mein erster Kuchen war ein Hefeboden mit Pflaumen", erinnert sich Elena Schleip, "und am liebsten backe ich Kekse. Die kann man so kreativ verzieren." Egal ob dreistöckige Hochzeitstorte, ein einfacher Brownie-Kuchen oder Cupcakes mit ausgefallenem Design — für die 21-Jährige ist kein Rezept zu schwer.

Menschen in Jüchen: Rosa. Verspielt. Und süß.
Foto: Alina Gries

Dabei legt sie viel Wert auf Kleinigkeiten.

Wenn man zur Wohnung der Psychologie-Studentin hochsteigt, hat man das Gefühl, man steht wirklich in einem kleinen süßen Café. Die Wände verziert mit rosafarbenen Deko-Artikeln. In der Küche prangen in hübschen Vorratsgläsern Zutaten jeglicher Art, die man in einer Studentenbude wohl eher weniger vermuten würde. Doch darauf legt die Hochneukirchenerin sehr viel Wert: "Ich mache alles selber, nicht nur den Kuchen." Und wenn sie sich irgendwann ein Herz fassen sollte und ein Café eröffnen würde, dann sollte es ganz genau so aussehen: rosa, verspielt und süß.

"Meine Oma hat gebacken und mein Vater war Konditor", erinnert sich die 21-Jährige, "dann habe ich angefangen, zu allen Anlässen Kuchen zu backen." Mit 16 Jahren hat sie dann noch Torten in ihr Kontingent aufgenommen. Doch auf Anhieb geklappt hat das nicht unbedingt. "Man muss lange suchen, ehe man Rezepte findet, die auch funktionieren", erklärt sie, "entweder haut die Backzeit nicht hin oder der Geschmack ist viel zu süß. Ich ändere das dann immer ab."

Doch bis Schleip das passende Rezept gefunden hat, muss sie viel ausprobieren. "Einmal hab ich das Rezept falsch gelesen und eine Zutat vergessen, sodass ich nur eine einzige Gummimasse hatte", lacht sie, "oder bei den verstellbaren Tortenringen hat sich die Form im Ofen gelöst. Dann hatte ich nur noch eine einzige krosse Platte." Aber das ist kein Grund für sie, das Missgeschick sofort in die Tonne zu befördern: "Wenn der Boden beim Schneiden bröckelt verwende ich ihn einfach für Cake-Pops."

Wenn sie für Freunde backt, dann meistens einen Vanilleboden mit Fruchtcreme, das kommt immer gut an — außer bei ihrem Zwillingsbruder. "Mein Bruder mag keine Torten, weil das immer so lange dauert und ich das immer fotografieren muss", lacht sie, "deswegen wünscht er sich immer einen einfachen Schokoladenkuchen."

Dabei haben sie früher die Leidenschaft des Backens geteilt. "Wir haben immer zusammen den Zebrakuchen gebacken. Dabei muss man Vanille- und Schokoteig immer abwechselnd variieren. Das konnten wir gut zusammen machen", so Schleip, "aber jetzt backt er nicht mehr, sondern isst nur noch."

Der große Traum von Elena Schleip ist es einmal eine Torte mit echten Blumen zu backen. "Dafür hat es aber leider noch keinen Anlass gegeben", sagt sie. Und dann bleibt natürlich noch der Traum eines eigenen Cafés. "Ich habe aber Angst davor, dass ich das nicht hinbekomme. Oder dass ich den Spaß daran verliere, wenn ich immer nur nach Aufträgen backe. Ich möchte selber kreativ sein und nicht ständig nur Buttercreme machen", meint sie, "aber ob ich wirklich in die Richtung Psychologie gehen möchte, weiß ich auch noch nicht. Mir macht es mehr Spaß zu backen als Patienten zu behandeln.

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