Sponsoren gesucht für Telefonzelle ohne Telefon „Schade, wenn es daran scheitern würde“

Jüchen · „Wir haben eine solche Bücherzelle schon in vielen Städten gesehen. Jüchen würde es sicher auch bereichern und vor allem von älteren Bürgern genutzt werden, weil es einfach eine interessante Möglichkeit ist“, berichten Raphaela Hamacher und Majken Wannhoff begeistert.

 Raphaela Hamacher (links) und Majken Wannhoff hoffen, ihre Bücherzellen-Idee (Hintergrund) mit Hilfe von Sponsoren umsetzen zu können.

Raphaela Hamacher (links) und Majken Wannhoff hoffen, ihre Bücherzellen-Idee (Hintergrund) mit Hilfe von Sponsoren umsetzen zu können.

Foto: Foto: Alina Gries

Doch die Umsetzung ihrer Idee lässt sich nicht so einfach gestalten, wie anfangs gedacht. Deshalb suchen die beiden Gymnasiastinnen jetzt nach Sponsoren, die ihr Schulprojekt finanziell unterstützen.

Einen Roman ins Regal stellen und einen anderen dafür herausnehmen. Das Konzept einer Bücherzelle ist eigentlich einfach und für Leseratten genau das richtige, um neue Bücher auszuprobieren und bereits gelesene einfach abzugeben. Die Umsetzung einer solchen Bücherzelle, die es vor allem auch in Großstädten gibt, gestaltet sich aber doch schwieriger, als ursprünglich geplant. „Die Beiden sind händeringend auf der Suche nach Sponsoren“, weiß Martin Meyer, Lehrer am Gymnasium Jüchen.

„Die Gemeinde möchte, dass die Bücherzelle an der Schule errichtet wird. Wir hatten einen Standort zwischen der Sport- und Schwimmhalle im Blick, weil dieser Bereich am meisten frequentiert wird. Hier, an der Schule, wäre die Lebensdauer der Bücherzelle eingeschränkt.“ Dabei verweist er auch auf die beschädigten Bänke vor der Mensa des Schulgeländes. Und das ist der springende Punkt: Mögliche Sponsoren wollen die Schülerinnen in ihrem Projekt nur unterstützen, wenn eine Wartung sichergestellt ist. Da die Beiden aber im nächsten Jahr ihr Abitur am Gymnasium absolvieren, können sie selbst ab diesem Zeitpunkt keine regelmäßige Wartung mehr gewährleisten. „Aber weder die Gemeinde noch Vereine wollen die Wartung übernehmen. Büchereien antworten erst gar nicht“, erzählen sie frustriert, „es wäre schade, wenn es daran scheitern würde.“

Im Rahmen eines sogenannten Nachhaltigkeitskurses am Gymnasium konnte Martin Meyer, die beiden Schülerinnen von der Bücherzelle direkt begeistern.

„Ich habe eine in Bedburg gesehen und habe die beiden Mädchen auf die Idee gebracht“, erzählt er. Dabei sei schon alles genaustens kalkuliert und geplant. „Wir haben uns sogar schon ein Design überlegt“, verrät Majken Wannhoff. Sie möchte „die Bücherzelle gelb streichen und mit dem Wappen von Jüchen verzieren.“ Auf etwa 2.000 Euro würde sich der Betrag für die Zelle, Transport und weitere Kosten belaufen. Die Nachhaltigkeit werde dabei groß geschrieben: „Wir würden eine Telefonzelle neu renovieren und es können Bücher hineingestellt werden, ohne sie wegzuschmeißen.“ Beide würden Romane, aber eben auch, passend zum Kursthema, Bücher über Nachhaltigkeit in die Bücherzelle stellen. Mögliche Sponsoren oder Paten, die, ähnlich wie beim Spielplatz, ein Auge auf die Bücherzelle haben würden, können sich unter

buecherzellejuechen@gmail.com

mit den Schülerinnen in Verbindung setzen.

Alina Gries

(Kurier-Verlag)
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