Vereine entschlossen sich zur Absage St. Martin ohne Musik und Gesang?

Fast alle Martins-Vereine der Stadt Jüchen sowie die Schulen in Jüchen „In den Weiden“ und in Gierath/Bedburdyck haben sich jetzt zum ersten Mal gemeinsam getroffen, um über ein gemeinsames Konzept der Martinsumzüge zur Corona-Zeit zu beraten.

 Aus gutem Grund wird „St. Martin“ in diesem Jahr nicht durch Jüchen reiten.

Aus gutem Grund wird „St. Martin“ in diesem Jahr nicht durch Jüchen reiten.

Jüchen. „Leider konnten nicht alle Vereine erreicht werden“, schreibt Michael Geller.

An der Versammlung nahmen aber die Vereine Bedburdyck/ Stessen, Gierath/Gubberath, Aldenhoven, Rath/Wallrath, Otzenrath, Wey/Hoppers, Garzweiler, Hochneukirch, Neuenhoven/Schlich, Hackhausen sowie von den oben genannten Schulen teil.
Die Versammlung sei ein guter Anfang gewesen, damit sich die Vereine einmal kennenlernen, um auch gleiche Schwierigkeiten und Probleme gemeinsam zu lösen.
Nun wurde durch diese Vereine beziehungsweise deren Stellvertreter konkret beschlossen, dass es keine Martins-Umzüge
im Jüchener Stadtgebiet in diesem Jahr geben wird.

Die Hygienevorschriften können schlichtweg nicht eingehalten werden, lautet die nachvollziehbare und sehr ernst zu nehmende Begründung.

Auch ein Einsatz von Musikern an den Umzügen sei nicht vorstellbar. Dazu käme, dass die
Kinder auch nicht singen dürfen.

Michael Geller: „Allen Beteiligten fiel diese Entscheidung sehr schwer – gerade für die Kinder, die in diesem Jahr sowieso bereits auf vieles verzichten mussten. Aber hier geht auch die Gesundheit vor.“ Damit man sich vorstellen kann, warum diese Entscheidung so getroffen wurde, hier einige Beispiele:
Schwierigkeiten bei den Haussammlungen. Erstellen, umsetzen und einhalten eines Hygienekonzeptes. Zusätzliches Verpacken von Obst und Weckmännern (noch mehr Müll, in der heutigen Zeit auch nicht
wirklich denkbar, so die Verantwortlichen).
Auch wenn Martinszüge grundsätzlich zulässig sind, sei eine vernünftige Durchführung im Hinblick auf die Corona-Maßnahmen, aus der Sicht der organisierenden Vereine nicht möglich.
Was würde passieren, wenn Haussammlungen stattgefunden haben und anschließend werden die Veranstaltungen doch verboten? So die nächste Frage, die sich in diesem Zusammenhang regelrecht aufdrängt. „Hier stellen wir jedem gerne frei sich diese Konsequenzen einmal auszumalen“, so Geller.

Auch die Zeit sei ein Problem, da man mit den Vorbereitungen bereits Ende September anfangen müsste.
Ein weiterer Punkt ist die Frage der Haftung: Wer würde eine eventuelle Strafe bezahlen, wenn sich andere Menschen nicht an die Hygienevorschriften halten? Die Vereine könnten dies wohl eher nicht aufbringen und aus privater Tasche wäre wohl auch kein andrer bereit diese dann zu bezahlen. „Im Sinne des St. Martin: Geteiltes Leid ist halbes Leid“, lautete denn auch das Fazit der Versammlung.

Und inzwischen haben sich auch die Verantwortlichen aus Schaan dieser Beschlussanlage angeschlossen.

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