Im Bonner Landesmuseum kann man nun unserem Vorfahren begegnen ...!

Frimmersdorf · „Der Herr von Morken bekommt ein Gesicht“, verbreitete jetzt der Landschaftsverband Rheinland. Der Ort Morken lag – bis er weggebaggert wurde – rund 1.000 Meter nordwestlich von Frimmersdorf. Er stammt aus einem historischen Grab, das dort gefunden worden war.

 Ein Arbeitsschritt der Rekonstruktion: Einsetzen der Glasaugen.

Ein Arbeitsschritt der Rekonstruktion: Einsetzen der Glasaugen.

Foto: Fotos (2): Jürgen Vogel/LVR-LandesMuseum Bonn

Jetzt konnte eine forensische Gesichtsrekonstruktion des Herrn von Morken angefertigt werden. Jenseits politisch-historischer Vorgänge begegnet man nun der Vergangenheit „von Angesicht zu Angesicht“. Die Rekonstruktion basiert auf dem gut erhaltenen Knochenmaterial des Schädels und gibt das individuelle Aussehen des Herrn von Morken etwa kurz vor seinem Tod mit 40 Jahren wieder. Das Grab ist seit 60 Jahren ein zentrales Ausstellungsobjekt zur Frühgeschichte des Rheinlandes im LVR-LandesMuseum Bonn.

Im späten sechsten Jahrhundert wurde auf dem Kirchberg, etwa 400 Meter entfernt vom Gräberfeld der Dorfbevölkerung, ein reicher Krieger in einer großen Kammer aus Eichenholz bestattet. Ihm wurden nicht nur seine persönlichen Trachtbestandteile und Waffen aus kostbarsten Materialien (Silber, Gold, Edelsteine), sondern auch viele Dinge seines täglichen Lebens wie Gläser, Eimer, Waschbecken, Kamm, Textilien und Speisen als Beigaben ins Grab gelegt. Der Vergleich mit den Funden aus den Gräbern der Dorfbevölkerung zeigt deutliche Unterschiede in Versorgung und Lebensweise.

(Kurier-Verlag)
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