Wenn ein Anlieger nein sagt, wird es die Halle nicht geben Bürgermeister Krützen soll "vermittelnd" einwirken

Gustorf. · "Wenn jemand der Anlieger nein sagt, wird es keine Möglichkeiten geben, das Projekt zu realisieren." Dezernent Claus Ropertz spricht Klartext bezüglich der "Gerätehalle-BSV mit Schießstand", die Schützen-verein, Sportschützen und Karnevalisten gerne am Rande des Schützenplatzes errichten würden.

 Mehr als nur ein Schießstand: Hans Voigt (rechts unten) und Manfred Ignatius (links unten) hoffen auf die Vermittlung von Klaus Krützen (oben rechts). Claus Ropertz sieht wenig Chancen.

Mehr als nur ein Schießstand: Hans Voigt (rechts unten) und Manfred Ignatius (links unten) hoffen auf die Vermittlung von Klaus Krützen (oben rechts). Claus Ropertz sieht wenig Chancen.

Und das an einem Ort, an der das bestehende Planungsrecht einen solchen Bau nicht vorsieht.

Da an der ausgeguckten Stelle der "Närrische Sprötztrupp" — ohne groß nachzufragen und damit wohl auch unerlaubter Weise — schon eine Unterstellmöglichkeit für seine Karnevalswagen geschaffen hat, ist die Gesprächsbereitschaft der direkt betroffenen Grundstücksnachbarn nicht sehr groß.

Manfred Ignatius, Vorsitzender der Gustorfer Scheibenschützen, hatte im Gespräch mit dem Erft-Kurier (siehe Bericht vom 11. Juni) noch hoffnungsfroh bei "50 Prozent der Anwohner" von "Klärungsbedarf" gesprochen. Es ginge um den Nachweis, dass ein Schießstand auch im Betrieb keinen Lärm verursache. Und er sprach von einem Raumbedarf von sieben mal 15 Metern.

Inzwischen liegen den Nachbarn Pläne vor (als Bauherr wird der BSV Gustorf vertreten durch seinen Präsidenten Hans Voigt genannt), die Gesamtmaße von 40 mal 26 Metern mit einer Giebelhöhe von bis zu fünf Meter aufweisen. Enthalten sind neben dem Schießstand auch eine Gerätehalle, zwei Versammlungsräume, eine 40 Quadratmeter große Küche sowie weitere Garagen und Nebenräume.

Claus Ropertz weiß genau, wo den Anlieger der Schuh drückt: "Die Ausmaße sind das eine Problem. Im Vordergrund aber steht die Befürchtung, dass es immer wieder laut wird", betont er auf Anfrage des Erft-Kurier. Immerhin seien die betreffenden Nachbarn schon die "Leidtragenden", wenn an Karneval und zu Schützenfest ihre Einfahrten zugeparkt und ihre Vorgärten regelmäßig als Speibecken und Urinal missbraucht würden.

Voigt hatte zusammen mit den anderen Vorsitzenden (Manfred Ignatius und Ewald Wörmann von den Karnevalisten) die Nachbarn zum versöhnlichen Gespräch geladen. Das kam bei einigen der Nachbarn aber nicht so gut an: "Uns wurde gesagt, dass wir, falls wir das Bauprojekt ablehnen würden, Schuld daran wären, das heimische Vereine sterben würden", berichtete ein Anlieger im Rathaus. Da liegt inzwischen ein schriftliches "Nein" vor. Dennoch soll/will Bürgermeister Klaus Krützen noch einmal "vermittelnd" die Anlieger zum Gespräch bitten.

-gpm.

(Kurier-Verlag)
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