Der Umbau der Bahnstraße soll sich bis 2023 ziehen

Grevenbroich · CDU-Stadtrat Norbert Gand konnte sich das Grinsen nicht verkneifen: Als die Fachleute der „Planungsgruppe MWM“ ihre Vorstellungen für ein neues Verkehrskonzept für die Innenstadt im Rahmen eines „Bürger-Forums“ vorstellten, war ein Bestandteil, zur Erschließung des Bahnhofsviertel auch die Bahnstraße für ein Einbahnstraßen-System zu nutzen.

 Jan Siebenmorgen und Bernd Niedermeyer von der „Planungsgruppe MWM“ zusammen mit Verkehrslenkerin Ursula Hauguth und Stadtplanerin Dorothea Rendel.

Jan Siebenmorgen und Bernd Niedermeyer von der „Planungsgruppe MWM“ zusammen mit Verkehrslenkerin Ursula Hauguth und Stadtplanerin Dorothea Rendel.

Foto: Foto: -gpm.

Etwas, das Gand schon vor drei, vier Jahren gefordert hatte.

Die Bahnstraße soll dabei nicht direkt vom dortigen Kreisel angebunden, sondern über einen Schlenker hinter dem „Platz der Einheit“ angefahren werden.

Insgesamt soll die Bahnstraße (bis zur Karl-Oberbach-Straße) umgestaltet werden: Quasi mittig in die Straße soll ein Radweg mit Begegnungsverkehr gelegt werden; so soll überdeutlich gemacht werden, dass die „schwächeren“ Verkehrsteilnehmer in den Mittelpunkt gerückt werden.

Auf der einen Hälfte findet dann Autoverkehr statt (zum Teil in eine Richtung, zum Teil in beide Richtungen), auf der anderen Seite sollen Bäume und „Blockparken“ für Ruhezonen sorgen.

Gleich an mehreren Stellen soll die Bahnstraße optisch aufgebrochen und zu „Platz-Charakter“ erweitertet werden.

Die dort einmündenden Seitenstraßen sollen gepflastert und somit als reine Anliegerstraßen deutlich gekennzeichnet werden.

Zweiter Bestandteil der Verkehrs-Konzeption, die auf den Ergebnissen der Bürger-Workshops basieren soll, ist eine Grün-Achse, die von Museum und Stadtpark zwischen Alten und Neuem Rathaus hindurch über den Markt, durch den Steinweg, über die Schloss-Straße, durch den Torbogen bis zum „Alten Schloss“ führen soll.

Eine „Metallbebänderung“ soll diese Linienführung optisch unterstreichen. Da, wo Karl-Oberbach-Straße beziehungsweise Ostwall gekreuzt werden, sollen Aufpflasterungen (wiederum mit „Platz-Charakter“) erfolgen, die den Autofahrern deutlich machen sollen, dass Fußgänger und Radfahrer hier Vorrang haben.

Jan Siebenmorgen von der „Planungsgruppe MWM“ nannte auch einen möglichen Zeitplan: Die entsprechenden Anträge ans Land (Bezuschussung im ISEK-Rahmen ist grundsätzlich gesichert) sollen bis Dezember gestellt sein. Die Prüfung des Landes könnte dann Sommer 2017 abgeschlossen sein. Je nach Witterung könnte noch im gleichen Jahr, spätestens aber 2018 der Baubeginn erfolgen. Da in vielen kleinen Abschnitten gearbeitet werden muss, würde die Umsetzung bis etwa 2023 dauern.

Die Reaktion der rund 30 Bürger, die zum Forum gekommen waren, war eher zurückhaltend. Jetzt müssen die Politiker entscheiden, was realisiert werden soll. Und was nicht.

Darüber hinaus wird man den Anliegern natürlich noch sagen müssen, welche Kosten auf sie zukommen. Denn werden – wie geplant – alle Bürgersteige und Bordsteinkanten für Ebenerdigkeit entfernt, fallen natürlich auch wieder Anliegerkosten an.

(Kurier-Verlag)
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