Meister: „Alle Eltern glauben, dass ihr Kind ein echtes Talent ist“

Grevenbroich · Florian Meister betreut die Mannschaft des Rheydter SV 3. Die kleinen Kicker vertreten Schweinsteiger, Müller, Götze & Co bei der „Plus-X-Award-Bambini-Meisterschaft“. Gesponsert werden sie dabei vom „Massivhauswerk Leuchter“.

 Glückslos: Diese jungen Kicker des Rheydter SV 3 dürfen bei der „Plus-X-Award-Bambini-EM“ Deutschland vertreten.

Glückslos: Diese jungen Kicker des Rheydter SV 3 dürfen bei der „Plus-X-Award-Bambini-EM“ Deutschland vertreten.

Foto: Foto: CHi.

„Ich habe rund zehn Jungen in der Mannschaft. In erster Linie ist es wichtig, dass die Kinder Spaß beim Training haben und gerne wiederkommen. Aber ich versuche den Kindern natürlich auch die Grundlagen nahe zu bringen, zum Beispiel den Zusammenhalt einer Mannschaft, das Passspiel, was man auf den einzelnen Positionen machen muss, wie man am besten stehen muss, oder die Fitness“, erzählt Florian Meister. Und er fügt kritisch an: „Viele Kinder heutzutage kennen es leider nicht mehr, rauszugehen und sich zu bewegen.“

Natürlich sei es auch wichtig, dass die Kinder keine Angst vor dem Ball haben und den Abschluss vor dem Tor üben. „Am Anfang war es schwer einen Torwart zu finden“, erinnert sich Meister noch genau, „Doch mittlerweile habe ich einen Torwart und dem versuchen ich das Stellungsspiel beizubringen. Und wie man am besten Bälle hält.“

Erfolge könne er durchaus sehen: „Die Jungs halten zusammen und versuchen zu passen, natürlich klappt das nicht so, wie ein Trainer es am liebsten möchte. Aber es sind Kinder und man ist froh, wenn man sieht, wie die Jungen versuchen, das Gelernte in die Tat umzusetzen.“

Talente gebe es natürlich immer, „wobei man denen manchmal genau sagen muss, wo ihre Position ist. Denn wenn man nicht aufpasst, stehen alle vorne oder hinten. Viele haben auch keine Angst mehr vor dem Ball, leider noch nicht alle, aber wir sind auf dem besten Weg.“

Trainer Florian Meister (27) erinnert sich: „Ich habe damals selber beim Rheydter Spielverein (Leider weiß ich nicht mehr genau in welcher Jugend, ich glaube es war die F-Jugend), als Verteidiger oder im defensiven Mittelfeld gespielt. Wir haben manche Turniere gewonnen, aber auch verloren.“

Er ist durch einen alten Arbeitskollegen, Jugendobmann Mehmet Akkoc, zum Trainerjob gekommen. „Es ist einfach immer wieder schön wenn man lachende Kinder um sich herum hat, die was von dir lernen wollen. Und wenn man dann noch sieht, dass die Jungs versuchen, das umzusetzen, was man ihnen beibringen möchte, macht das einen stolz“, strahlt Meister.

Er fügt aber auch an: „Doch es nervt, wenn man immer und immer wieder dieselbe Übung macht und die Jungen nach Wochen auf einmal weider vergessen haben, was sie gelernt haben. Da fragt man sich dann doch manchmal, wofür haben wir die Übung immer und immer wieder gemacht.“

Florian Meister findet es schwer zu sagen, ob es Talente gibt. „Natürlich stechen manche Jungs heraus, die besser mit dem Ball umgehen können als andere. Aber ich versuche eine Mannschaft aus den Jungen zumachen, deswegen bemühe ich mich, keinen der Jungs zu bevorzugen. Und ganz ehrlich, alle Eltern glauben, dass ihr Kind ein Talent ist. Nur wenn ich merke, dass der Junge gar keine Lust hat, auf Fußball spielen, rede ich mit den Eltern.“

Und seine Erwartungen an die „Plus-X-Award-Bambini-EM“? „Die Jungs sollen einfach Spaß haben und es genießen, dass man ihnen zujubelt“, lautet die klare Antwort des Rheydter Trainers.

Claudia Hintzen, Media-Beraterin im Team Erft-Kurier, brachte jetzt zusammen mit dem Sponsor „Massivhauswerk Leuchter“ die dicke Sporttasche mit der schwarz-rot-goldenen Ausrüstung beim Mannschaftstraining vorbei. Dass das ein großes Hallo gab, versteht sich von selbst. Möge das (Los)-Glück den kleinen Kicker auch auf dem Platz treu bleiben.

(Kurier-Verlag)
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