Ein Gastbeitrag von Heinz Kiefer, Vorsitzender des Stadtsportverbands Jüchen Appell von Heinz Kiefer: Ehrenamt – wertschätzen und anerkennen

Jüchen · Heinz Kiefer ist seit vielen Jahren Vorsitzender des Stadtsportverbands (SSV) Jüchen und unermüdlich im Einsatz für die Vereine und die zahlreichen Ehrenamtler. In seinem Gastbeitrag blickt er positiv auf des bisher Erreichte, schlägt aber auch kritische Töne an.

 Heinz Kiefer ist seit 23 Jahren Vorsitzender des Stadtsportverbands Jüchen.

Heinz Kiefer ist seit 23 Jahren Vorsitzender des Stadtsportverbands Jüchen.

Foto: privat

Das Ehrenamt ist in der Tat sehr zeitaufwendig, aber es spielt eine bedeutsame Rolle in unserer Gesellschaft. Es fördert den Zusammenhalt und die Verbundenheit in der Gemeinschaft. Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen, sozialen Schichten und Altersgruppen kommen zusammen um gemeinsam ihre Leidenschaften für den Sport zu teilen. Es schafft eine Plattform für den interkulturellen Austausch und fördert die Integration von Menschen.

Die Anforderungsprofile im Ehrenamt wandeln sich aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen und neuer gesetzlicher Regelungen. Die Herausforderungen sind enorm. Das Ehrenamt ist für unsere Gesellschaft eine wertvolle und respektvolle Tätigkeit und hat Anerkennung verdient. Bei Sportvereinen denkt man an Sport, Freude, Kinder-/Jugend-/Erwachsenentraining, Gemeinschaft, Zusammenhalt et cetera. Wer denkt da gleich an (Vereins-)Arbeit und an Ehrenamt? Vieles wird oft für selbstverständlich gehalten.

Nach vielen Jahren gibt es endlich eine finanzielle Entschädigung für die ehrenamtliche Arbeit der betriebsführenden Sportvereine. Dem pauschalen Verteilungsschlüssel (unter anderem weil wegen Alter und Schulbelegungszeiten eine gerechte Verteilung kaum möglich sei) des Bürgermeisters – was für eine Farce – setzte der SSV eine qualifizierte Verteilung mit Grundbetrag und Größenfaktor der zu betreuenden Anlagen erfolgreich (gegen die Uneinsichtigkeit des Bürgermeisters) entgegen. Warum vorher kein sachgerechter Austausch mit dem SSV?

Das Ehrenamt wird immer wieder durch unverständlichen Eigensinn herausgefordert. Beharrungsvermögen und der Unwillen zu guten Lösungen sind schon mehr als erstaunlich.

Ist es zum Beispiel normal, dass Stadtmeisterschaften im Golf in Mönchengladbach-Wanlo vom Bürgermeister (ist nicht zuständig, ohne Legitimation) unterstützt und gesponsert werden oder dass das Entgelt für die betriebsführenden Vereine nach dem Mindestlohngesetz zum 1. Januar 2024 bisher nicht angepasst ist beziehungsweise auch nicht angepasst werden soll? Das Handeln ist geprägt von Gleichgültigkeit und Begrenztheit. Es ist immer wieder durch Insider zu hören, dass gerne abträglich über den SSV gesprochen wird anstatt mit dem SSV. Dem SSV gehören 25 Vereine mit fast 7.000 Menschen an.

Als Vorsitzender (23 Jahre) bin ich stolz, was wir im stetigen „Einsatz für den Jüchener Sport“, trotz vieler Erschwernisse, erreicht haben. Verwaltungsseitige Intransparenz ist an der Tagesordnung, Selbstreflexion tut not. Differenzen/Konflikte könnten frühzeitig gelöst werden, aber es fehlt das konstruktive Miteinander; der Wille zur Kommunikation. Warum? Ist das so schwierig?

Wir sind voller Motivation und möchten uns herzlich bei allen bedanken, die uns im Jahr 2024 begleiten und mit ihrem Rat und ihrer tatkräftigen Unterstützung zur Seite stehen werden. Wir schätzen es sehr, dass Sie „gemeinsam mit uns“ nach Lösungen suchen und diese umsetzen möchten. Ihre fortwährende Zusammenarbeit ist für uns von großer Bedeutung.

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