Vocke-Geschwister fahren in Korea Einrad "Fahrrad fahren ist viel gefährlicher als Einrad"

Bedburdyck · Die eine konnte eher Einrad als Fahrrad fahren, der andere war direkt ein Naturtalent, während der Bruder nach dem ersten Mal schon gar keine Lust mehr hatte. Jetzt geht es für die Geschwister Vocke nach Korea zur Einrad-Weltmeisterschaft.

Vocke-Geschwister fahren in Korea Einrad: "Fahrrad fahren ist viel gefährlicher als Einrad"
Foto: einrad

Mit einem Ziel: "Wir wollen mit ein paar Medaillen wiederkommen."

"Wir wollten damals beim DJK Neuenhoven etwas Neues anbieten. Eine Trendsportart", erzählt Mutter Gabi Vocke. Bei einem Workshop hat sich die Familie grün und blau geübt — außer Jan Vocke. "Er konnte es direkt", weiß sie noch genau. Jetzt hängt die ganze Garage voll mit Einrädern und die Geschwister radeln mittlerweile für den TV Jüchen auf einem Rad. "Ich fahre gar kein Fahrrad mehr", verrät Jan Vocke.

Der Elektrotechnikstudent ist der amtierende Europameister und liebäugelt natürlich damit, den Titel zu verteidigen. Die erste Weltmeisterschaft ist der 24-Jährige vor acht Jahren in Neuseeland gefahren.

Sein Bruder Lars belegte bei den vergangenen Welt- und Europameisterschafen erste Plätze in Kanada und den Niederlanden.

Dabei war er anfangs nicht ganz so begeistert von der neuen Trendsportart: "Nach dem ersten Tag war mir so übel, dass ich keine Lust mehr hatte." Doch was wäre ein Familiensport, wenn nicht auch hier alle zusammenhalten? "Als Jan angefangen hat Rennen zu fahren, fand ich es dann doch ganz cool." Heute ist neben den Bahnrennen das MUNI (Mountain Unicycling) neuer Schwerpunkt geworden. Dabei sind sie auch schon im NRW-Kader gewesen. "Einrad-Sport ist aber anders als Fußball. An Sponsoren ist leider nicht zu denken.", beklagt der 22-Jährige, der auch bei der freiwilligen Feuerwehr eingesetzt ist. Mittlerweile fahren die drei schon seit Kindesbeinen an. Lena, das Kücken der Familie, ist ebenfalls amtierende Junioren Europameisterschaft 4x100m Staffel) und nimmt selber an der WM teil. So großen Leistungsdruck wie in anderen Sportarten gebe es hier allerdings nicht. "Man ist einfach ein Teil der Convention und lernt viele Leute kennen", so Jan Vocke, "die meisten Gegner sind auch gleichzeitig gute Freunde." Ernsthaft verletzt habe sich bisher, außer ein paar Schrammen und blauen Flecken auch niemand. "Fahrrad fahren ist viel gefährlicher. Da besteht immer das Risiko auf den Lenker zu fallen", weiß Lars Vocke, "dumm ist nur, wenn die Schnürsenkel nicht richtig zu sind." Und nach der Weltmeister geht es für die drei auf Rundreise.

Alina Gries

(Kurier-Verlag)
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