Fahrradklima-Test: Jüchen ist nicht Münster, liegt aber im Mittelfeld

Jüchen · Seit Donnerstag ist das Ergebnis zur Fragebogen-Aktion „Radklima“ des ADFC bekannt. Sensationelle 127 Teilnehmer haben sich in Jüchen im November 2014 an der Umfrage zum Radklima-Test beteiligt, um ihre Kommune zu beurteilen.

 Beim Radklima liegen kreisweit Rommerskirchen, Dormagen und Meerbusch vor Jüchen, alle anderen Kommunen dahinter.

Beim Radklima liegen kreisweit Rommerskirchen, Dormagen und Meerbusch vor Jüchen, alle anderen Kommunen dahinter.

Foto: Foto: BUND

Bei der letzten Radklima-Umfrage 2012 gingen lediglich 26 Fragebögen aus Jüchen ein. 2012 lag damit die Anzahl leider unter der Mindestbeteiligung und Jüchen kam nicht ins

Ranking. Dieses Mal hat Jüchen nicht nur die Mindestbeteiligung erreicht, sondern mit einer Steigerung um

400 Prozent ein deutliches Zeichen gesetzt. Der Erfolg ist dem großen Einsatz von BUND, BUNDSpechten und

ADFC zu verdanken. Sie hatten im November 2014 die Jüchener mit Plakaten, Flyern und einem Aktionstag immer wieder auf die Umfrage hingewiesen und für die Teilnahme geworben.

Heute fand die Präsentation der Umfrage-Ergebnisse im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) statt. Die Bestplatzierten im ADFC-Fahrradklima-Test 2014 sind Münster,

Karlsruhe, Freiburg, Erlangen, Oldenburg, Ingolstadt, Bocholt, Nordhorn, Wesel, Reken, Ketzin und Rhede. In NRW hat Reken in der gleichen Städtekategorie Jüchen ist erstmalig mit dabei und liegt in der Kategorie „Kommunen bis 50000 Einwohnern“ mit dem Rang 3,5 im guten Mittelfeld. 3,5 beträgt der

Durchschnittswert aller beteiligten Kommunen. Bundesweit erreicht Jüchen den Platz 118 von 292, landesweit Platz 37 von 67. Im Rhein-Kreis-Neuss liegen Dormagen, Meerbusch und Rommerskirchen weiter vorne, die anderen Kommunen des Kreises schneiden schlechter ab.

Punkten konnte Jüchen mit der geringen Anzahl an Raddiebstählen und der Wegweisung, besonders negativ fiel die Pflege der Radwege ins Gewicht.

ADFC und BUND Jüchen fordern die Gemeinde nun auf, die Fahrradfreundlichkeit zu steigern. Dazu wiederholen sie ihre Anregungen für eine Weichenstellung zur umweltfreundlichen Mobilität in Jüchen.

Während sich Veränderungen auf den Bundes-, Land- und Kreisstraßen nur über Einsatz bei den übergeordneten Planungsstellen erreichen lassen, sind auf den Gemeindestraßen schneller Verbesserungen

zu erreichen. Hierzu gehören nach Meinung von BUND und ADFC u.a. die Einrichtungen von „Fahrradstraßen“ auf den Nebenstraßen im Gemeindegebiet und Fahrradschutzstreifen auf den überörtlichen Gemeindestraßen. Beide Maßnahmen sind kostengünstig und räumen Radfahrern eine permanente Präsenz und Gleichberechtigung im öffentlichen Raum ein. Durch das erzielte Miteinander auf den Straßen können sich Radfahrer zukünftig sicherer bewegen. Ein höheres Sicherheitsgefühl führt dazu, dass mehr Menschen auf das Rad umsteigen und häufiger fahren. Gewinner sind zunächst die Radfahrer selber, die dadurch ihre Gesundheit fördern, aber auch die Kommune, die eine höhere Lebensqualität für

ihre Bürger bieten kann, und letztendlich das Klima, das durch weniger CO2-Ausstoß und weniger Abgase verbessert wird. In zwei Jahren steht der nächste Radklimatest an. BUND und ADFC hoffen, dass bis 2016 viele ihrer Vorschläge umgesetzt wurden und Jüchen als fahrradfreundliche Kommune einen oberen Platz im Ranking erreichen kann.

Kontakt: bund.juechen@bund.net, geisler.g@online.de. Weitere Infos: www.bund-juechen.de, www.adfc-juechen.de

(Kurier-Verlag)
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