Manege frei - Vorhang auf für die "Lindenschul"-Clowns und -Jongleure Mit "Circus ohne Grenzen" das soziale Miteinander ausbauen und fördern

Gierath · "Als meine Eltern mich damals zum Zirkus mitgenommen haben, war das so, als würde man in eine neue Welt eintauchen", erinnert sich Gero Müllers, Leiter der "Lindenschule" in Gierath und Stessen, "überall war es fröhlich, bunt und hell."

Manege frei - Vorhang auf für die "Lindenschul"-Clowns und -Jongleure: Mit "Circus ohne Grenzen" das soziale Miteinander ausbauen und fördern
Foto: Alina Gries

Und diese Erinnerung will Müllers nun auch seinen Schulkindern mit einem "Zirkusprojekt" nun ermöglichen:

 Das ist gar nicht so einfach: Jonglieren eines Tellers. Aber noch hat die Gruppe Zeit bis morgen, um vielleicht auch zwei Teller gleichzeitig zu Jonglieren.

Das ist gar nicht so einfach: Jonglieren eines Tellers. Aber noch hat die Gruppe Zeit bis morgen, um vielleicht auch zwei Teller gleichzeitig zu Jonglieren.

Foto: Foto: Alina Gries

Sie drehen Teller auf einem Stock, balancieren über Glasscherben und Nägel oder bauen akrobatische Pyramiden: Die "Lindenschule" verwandelt sich in dieser Woche in eine Zirkus-Manege. "Die Kids sind total begeistert dabei", freut sich Organisatorin und Lehrerin Madeleine Schmidt, "bei der Akrobatik leisten sie stets bedacht Hilfeleistung."

Das "Zirkus-Projekt wurde zum ersten Mal vor zehn Jahren an der Schule ins Leben gerufen. "Schon damals war es eine super Veranstaltung", meint Schulleiter Müllers, "wir wollten es den Kindern einmal im Grundschulalter ermöglichen einen Zirkus zu erleben. Das ist eine Erfahrung, die sie ihr ganzes Leben lang mitnehmen werden." Den Lehrern, Eltern und Kindern begleitend zur Seite steht Zirkuspädagoge "Sebas" vom "Kölner Spielecircus". Er hat ein Händchen für das Zirkusleben. "Jedes Kind findet etwas woran es Freude hat und was passt", lächelt der Zirkuspädagoge und fügt augenzwinkernd hinzu: "Die Kin-der machen alles mit. Von der Aufregung bis hin zur Aufführung und dem überglücklichen Gefühl, wenn alles geklappt hat." Dabei schnappt sich "Sebas" ein Kind hievt es unter genauer Anordnung auf die Schulter und ruft: "Und jetzt noch einmal für die Kamera lächeln, aber schnell."

Überall wuseln Kinder umher — 262 insgesamt. "Das Projekt ist toll", sagt Amelie, "wir bekommen einen Einblick in unterschiedliche Sachen." Die Neunjährige hat sich für Akrobatik entschieden. "Das Balancieren macht Spaß", so die "Lindenschülerin", "zu Hause habe ich auch eine ,Slackline', sonst spiele ich eher Fußball." Bis morgen haben die Kinder noch Zeit sich als Clown, Jongleur und Fakir zu perfektionieren. Dann heißt es für die bunter Truppe um 14.30 und 16.45 Uhr in der Peter-Giesen-Halle in Garzweiler "Vorhang auf! Manege frei!" "Zwei Kinder werden dann als Zirkusdirektor durch die Veranstaltung moderieren", freut sich Müllers. Damals hatte er noch die Rolle des Moderators eingenommen.

Der "Kölner Spielecircus" entwickelt seit über 30 Jahren kultur- und zirkuspädagogische Veranstaltungs- und Projektkonzepte. Beim Projekt "Circus ohne Grenzen" verbinden sich Elemente aus Sport, Artistik, Musik, Theater und Tanz zu einem kindgerechten Ganzen. Die beteiligten Kinder erleben die Entstehung ihres Zirkusprogramms hautnah und haben so einen niederschwelligen Zugang zu darstellenden Künsten als Beitrag zur kulturellen Bildung an Schulen. Jedes Kind steht dabei im Mittelpunkt, findet seinen Platz und ist Teil eines großen gemeinsamen Ganzen. So können sich die eigenen Grenzen spielerisch erweitern und Eigenständigkeit, Kreativität und Ausdrucksmöglichkeiten gefördert werden. "Das Projekt ist sehr wichtig für das soziale Miteinander. Ein Zirkus hat dabei eine unglaubliche Wirkung", weiß Schulleiter Gero Müllers.

-agr.

(Kurier-Verlag)
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