Plausch halten und Kaffee trinken mit CDU-Kandidat Lutz Lienenkämper

Am 14. Mai ist Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. Die Kandidaten, die sich für die Gemeinde Jüchen einsetzen, vertreten auch gleichzeitig den Wahlkreis in Meerbusch, Kaarst und Korschenbroich. Wir stellen ab sofort, jede Woche einen Kandidaten vor und fragen direkt nach: Was wollen Sie denn eigentlich für Jüchen tun?

 Lutz Lienenkämper zu Besuch in der Gemeinde Jüchen. Reporterin Alina Gries hat ihn am Marktplatz interviewt.

Lutz Lienenkämper zu Besuch in der Gemeinde Jüchen. Reporterin Alina Gries hat ihn am Marktplatz interviewt.

In unserer heutigen Ausgabe hat sich Reporterin Alina Gries mit CDU-Kandidat Lutz Lienenkämper getroffen.

Die landesweite Kampagne der CDU bezieht sich vor allem auf die Bereiche Sicherheit, Wirtschaft und Bildung. Was möchten Sie konkret für die Gemeinde Jüchen tun, wenn Sie in den Landtag einziehen sollten?

Für Jüchen ist mir der Strukturwandel nach dem Ende des Braunkohletagebaus besonders wichtig. Wir müssen die Sache richtig machen und der Förderung Vorfahrt gewähren, um das ,Rheinische Revier’ nach vorne zu bringen. Die rot-grüne Landesregierung hat in der Wirtschaft vieles vor die Wand gefahren, das soll hier bei uns nicht noch einmal passieren.

Was möchten Sie konkret dagegen unternehmen?

Das Ganze hat zu wenig ,Drive‘ oder wie der Engländer sagen würde: ,Where ist the beef?‘ (lacht). Wir müssen dringend planen, Flächen bereitstellen und neue Arbeitsplätze vorbereiten. Bürgermeister Harald Zillikens hat schon die Weitsicht bewiesen, die ich mir von der Landesregierung wünsche. Jüchen ist ein Teil des Planungsverbundes. Das Land hätte der Region die Regionale zusprechen müssen. Ich habe als Landesminister selbst eine Regionale verantwortet und weiß, dass die Gemeinde Jüchen dabei an Priorität gewonnen hätte.

Wenn die landesweiten Themen lokal herunter gebrochen werden auf die Gemeinde. Was würden Sie für Jüchen in Sachen Sicherheit tun?

Ich denke, was die Bürger hier in der Region vor allem ärgert, sind die Einbrüche. Dafür muss mehr Polizei auf die Straßen. Wir brauchen mehr neue Polizisten. Nur: bis sie ausgebildet sind, dauert es drei Jahre. Daher sollten neue Verwaltungsassistenten Aufgaben übernehmen, die nicht von einem studierten Kommissar ausgeführt werden müssen, wie zum Beispiel die Assistenz beim ,Blitzen‘. Es müssen andere Schwerpunkte gesetzt werden: Mehr Anti-Einbruch-Aktionen und weniger Blitz-Marathons. Die Verwaltungsassistenten sollen auf jede Polizeibehörde verteilt werden. So bleiben für die Polizisten mehr Stunden im Einsatz, auch für Jüchen.

Im Bereich Sicherheit, ist auch die Rede von ,No-Go-Areas‘. Sind Sie der Meinung, dass es in Jüchen ein sogenannter Bereich existiert?

Nein, das denke ich nicht. Zumindest nicht in dem Ausmaß wie in den Großstädten. Natürlich ist der Bahnhof oft, so auch in Jüchen, ein Punkt, an dem das Sicherheitsempfinden geringer ist. Auch da könnten mehr Stunden für Polizei im Einsatz helfen.

Wie sieht es mit der Bildung aus?

Die Schulen in Jüchen sind verhältnismäßig gut in Schuss. Und auch die Entscheidung mit dem Gymnasium und der Gesamtschule war gut und ich bin mir sicher, dass die Zukunft der beiden Schulen gut gelingt. Dabei sollten meiner Meinung nach die Gymnasien selbst entscheiden können, ob sie das G8- oder G9-System einführen wollen. Bei G8 muss das Lernkonzept deutlich verbessert werden. Für G9 muss ein eigenes Konzept erarbeitet werden, kein ,G8-light’. Und auch die Digitalisierung ist ein Thema der Zukunft.

Im Rahmen der Wirtschaft – wie beziehen Sie dies auf die Gemeinde? Hier passiert gerade einiges – was muss Ihrer Meinung aber noch getan werden?

Das ist für mich beispielsweise der Strukturwandel, obwohl es schon mehr als Wirtschaft ist. Ich bin dagegen, dass wir übereilt aus der Braunkohle aussteigen. Bis 2045 ist aber auch nicht unendlich viel Zeit, um eine Perspektive zu schaffen. Und dann gibt es da natürlich auch das interkommunale Gewerbegebiet mit der Stadt Grevenbroich. Im Hinblick darauf fehlt grünes Licht für den Autobahnanschluss. Darum muss sich die Landesregierung kümmern, weil die Fläche wirklich Größe hat und Jüchen in 20 bis 30 Jahren genauso gut laufen soll wie heute.

(Kurier-Verlag)
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