Angefressen!

Paffendorf · „Bei uns hat auch der letzte begriffen: Es geht ums Überleben.“ Vorstandsvorsitzender Matthias Hartung sprach klare Worte bei der RWE-Pressekonferenz im Schloss Paffendorf: Die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen rütteln an den Fundamenten des Energie-Riesen.

 Knabbern die Bagger der Politik an den Fundamenten des Energie-Riesen?

Knabbern die Bagger der Politik an den Fundamenten des Energie-Riesen?

Foto: Foto: RWE

Die wirtschaftlichen Bedingungen: Das betriebliche Ergebnis aus der konventionellen Stromerzeugung sank im jeweils ersten Quartal von 745 (2013) über 559 (2014) auf 428 Millionen Euro in diesem Jahr. Und ein weiteres Absinken steht ins Haus: „Wir verkaufen unseren Strom bekanntlich auf mehrere Jahre im Voraus“, so Hartung. Der aktuelle Strom-Großhandelspreis seit aber auf 32 bis 30 Euro je Megawattstunde gesunken. Fazit: „Für die kommenden Jahren müssen wir mit einer deutlichen Verschlechterung rechnen.“

Gesteigerte Effizienz, phantasievolle Kosteneinsparungen und Personalabbau sollen hier gegen-

steuern!

Die politischen Rahmenbedingungen: Das RWE bekenne sich zu den Zielen von Elmau (G7-Treffen) und denen der Bundesregierung (Erreichen der Klimaschutzziele ohne Gabriel´sche „Strafsteuer“) und wolle den Prozess mitgestalten, so Hartung weiter.

Da das RWE rund die Hälfte des bundesdeutschen Kohlestromes liefere, müsse es auch die Hälfte der Reduzierung des CO²-Ausstoßes bewerkstelligen. Das sind 1,35 Giga-Watt, die von 2017 bis 2020 in die Kapazitätsreserve gehen und dann jeweils vier Jahre abgeschaltet werden sollen. „Ich weiß heute noch nicht, welche Blöcke da reingehen“, machte Hartung mehrfach deutlich. Klarheit könnten da erst weitergehende Verhandlungen mit der Bundesregierung nach Sommerferien bringen. Noch seien die Vorgaben recht theoretisch, die „politische Flugebene“ hoch. Es gebe „vielleicht eine Wunschliste“ in der Vorstandsetage des RWE, doch das letzte Wort habe die Politik. Rechnerisch müssen aber wohl drei bis vier Blöcke abgeschaltet werden. Und die beiden in Frimmersdorf und auch einer in Neurath werden in informierten Kreisen immer wieder genannt.

(Kurier-Verlag)
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