Charly Bertelmann: Wie aus Bearbeitungstechnik Kunst wird

Grevenbroich · Die Stonehenge von nah und fern und das in einem Bild. Charly Bertelmann macht es möglich. Es ist eine andere Art von Kunst, die er im Netzwerk Oelgasse bis Ende Januar ausstellt. Fotos werden übereinander gelappt und ergeben ein neues Kunstwerk.Grevenbroich.

Charly Bertelmann: Wie aus Bearbeitungstechnik Kunst wird
Foto: Alina Gries

"Das Leben bietet mehr als es auf den ersten Blick erscheint", zitiert die Ehefrau von Charly Bertelmann. Er ist eigentlich unter dem Namen Karl-Heinrich Bertelmann bekannt und arbeitet als Einrichtungsleiter für das Ambulant Betreute Wohnen der St. Augustinus Behindertenhilfe im Rhein-Kreis. Inspiriert von dem Düsseldorfer Fotografen Andreas Gursky hat Bertelmann angefangen seine Fotos mit einer Bildbearbeitungstechnik zu versehen. "Ich habe mit dem Fotografieren angefangen, da war ich noch ganz klein", sagt Bertelmann, "von meinem ersten Taschengeld habe ich mir dann eine 6x6-Kamera gekauft."

Der 59-Jährige möchte mehrere Fokusse von dem gleichen Objekt bieten. So überlappt er den Berliner Fernsehturm aus der Nähe über ein Bild, das den Turm aus weiter Ferne zeigt. Je länger man sich mit den Bildern beschäftigt, desto mehr Details fallen auf, die in dem Bild zu erkennen sind. "Ich habe eine Vorliebe für die Architektur. Personen verwende ich eher weniger für meine Fotos", so Bertelmann, "auf der einen Seite weil es schwierig ist, auf der anderen Seite weil ich eine gewisse Distanz zu diesem Motiv hege und ich die Menschen aus ihrer Umgebung nicht herausreißen möchte." Mit der Zeit haben sich seine Fotos immer weiter entwickelt. "Was in den Anfängen gut aussah, ist heute eher matschig. Ich habe mich in der Fotografie weiterentwickelt", berichtet Charly Bertelmann, "ich erlebe mich selbst dabei wenn ich 24x36 gucke." Denn wenn Bertelmann durch das Leben zieht, wird der Blick ein anderer. "Charly Bertelmann stellt mit einer einfachen Technik unterschiedliche Werke zu einem neuen Werk zusammen", fasst seine Ehefrau seine Arbeit zusammen. Auch Claudia Hiep, Bereichsleiterin vom Netzwerk Oelgasse, zeigt sich von der Ausstellung begeistert. "Es belebt das Netzwerk und stellt die Räumlichkeiten anders dar", sagt sie. Die Bilder können auch käuflich erworben werden. Der Erlös gilt dann dem Netzwerk Oelgasse. Die Fotoausstellung ist noch bis zum 31. Januar jeden Dienstag und Freitag von 11 bis 17 Uhr und jeden ersten Samstag im Monat von 10 bis 14 Uhr an der Oelgasse 12 zu sehen.

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