Kumpel fragen sich: Wie viel Verlass ist auf Angela Merkel?

Grevenbroich · Die am Montag in Bonn gestartete „Weltklima-Konferenz“ bietet vielen Braunkohle-Gegner den gesuchten Rahmen, um ihre mit zunehmender Vehemenz vorgetragene Schlacht gegen den heimischen Strom-Lieferanten fortzusetzen.

 Zum Auftakt der Demonstrationen rund um den Bonner Klimagipfel machten Aktivisten die RWE-Kraftwerke in Grevenbroich zum Symbol für eine gescheiterte Umweltpolitik der Bundesregierung. Am Freitag versammelten sich etwa 100 Personen vor den Blöcken 2 und 3 des BoA-Geländes in Neurath. Das Demo-Netzwerk „Klima schützen — Kohle stoppen“, angeführt von Dirk Jansen und Christoph Bautz, forderte nicht weniger als die Hälfte aller Kraftwerke bis 2020 vom Netz zu nehmen. Welche Konsequenzen dies für die Region und die zahlreichen Arbeitnehmer zur Folge hätte, stand bei der Protestaktion im Hintergrund. Höhepunkt war die Darstellung eines CO²-emittierenden Kohlekraftwerks, mithilfe eines eigenhändig gefertigten Kühlturms, aus dem schwarze Ballons aufstiegen. Weitere Aktionen wurden bereits angekündigt.

Zum Auftakt der Demonstrationen rund um den Bonner Klimagipfel machten Aktivisten die RWE-Kraftwerke in Grevenbroich zum Symbol für eine gescheiterte Umweltpolitik der Bundesregierung. Am Freitag versammelten sich etwa 100 Personen vor den Blöcken 2 und 3 des BoA-Geländes in Neurath. Das Demo-Netzwerk „Klima schützen — Kohle stoppen“, angeführt von Dirk Jansen und Christoph Bautz, forderte nicht weniger als die Hälfte aller Kraftwerke bis 2020 vom Netz zu nehmen. Welche Konsequenzen dies für die Region und die zahlreichen Arbeitnehmer zur Folge hätte, stand bei der Protestaktion im Hintergrund. Höhepunkt war die Darstellung eines CO²-emittierenden Kohlekraftwerks, mithilfe eines eigenhändig gefertigten Kühlturms, aus dem schwarze Ballons aufstiegen. Weitere Aktionen wurden bereits angekündigt.

Foto: Foto/BU: LeB.

Vertreten werden die deutschen Farben in Bonn von Noch-Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD), die aus ihrer Abneigung gegen die Braunkohle-Verstromung schon seit geraumer Zeit keinen Hehl macht.

Noch größere Gefahren drohen den heimischen Kraftwerken, den damit verbundenen Arbeitsplätzen sowie dem von der Politik inzwischen angestoßenen Strukturwandel mit Augenmaß von den Koalitionsverhandlungen in Berlin. Eine entscheidende Forderung der „Grünen“, damit sie „Jamaika“ Realität werden lassen: die sofortige Abschaltung der „20 schmutzigsten Blöcke“. Da ist es nur Augenwischerei, dass am Montag für den endgültigen Ausstieg aus der Braunkohle-Verstromung dann Verhandlungsspielraum angedeutet wurde („2030 oder 2032 – Da sind wir pragmatisch“, so Simone Peter). Zwar hat Armin Laschet als nordrhein-westfälischer Ministerpräsident mehrfach unterstrichen, dass er einer schwarz-grün-gelben Koalition nur zustimmen werde, wenn an den beschlossenen und mit den Unternehmen abgestimmten Ausstiegsszenarien nicht gerüttelt werde. Dennoch bleibt die Frage, wie viel Verlass hier auf Angela Merkel ist.

Die Kanzlerin war in der Vergangenheit schon des Öfteren bereit, „politischen Ballast“ (Atomenergie, Wehrdienst, Homo-Ehe) abzuwerfen, wenn es für die CDU um den Erhalt des Kanzleramtes ging.

Hoffnung macht da aus der Sicht der Grevenbroicher Kumpel einzig die FDP. Die wehrt sich gegen einen übereilten Ausstieg aus der Braunkohle. Der nütze nämlich nichts, wenn Deutschland anschließend Atomstrom in Frankreich einkaufen müsse, um die Versorgung sicherstellen zu können ...

-gpm.

(Kurier-Verlag)
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