Lavendel – zwischen Blüten und Holz

Neuenhausen · Viele Neuenhausener – darunter auch Paul Aretz – schauen etwas vergrämt auf den Verkehrskreisel vor ihrem Ortseingang. Der war einst im Zusammenspiel mit dem Verein „Neuenhausen heute – morgen“ gestaltet worden.

Die Pflege hatte in diesem Zusammenhang die Stadt übernommen. Und deren WGV war jetzt Ziel der Kritik: Es sei zu spät gemäht worden, so dass die Pflanzen keine Zeit gehabt hätten, eine Blüte zu entwickeln. Somit aber sei – so die Befürchtung der Neuenhausener – der Bewuchs des Kreisels in Gefahr. Stadtsprecher Andreas Sterken beantwortete die entsprechende Kurier-Nachfrage im Rathaus schriftlich, mit einer wohlformulierten Antwort, einer echten Gemme, die hier im Wortlaut abgedruckt werden soll: „Wir haben uns die Lavendelpflanzung aufgrund der Beschwerde etwas genauer angesehen. Lavendel werden in der Regel zweimal im Jahr geschnitten, und zwar in aller Regel nach der Blüte und nach Beendigung der Frostperiode. Die Blüte des Lavendel entwickelt sich dabei in Abhängigkeit vom Zeitpunkt des Schnittes im zeitigen Frühjahr. Gerade dieser Schnitt hat große Bedeutung für die Dauerhaftigkeit einer Lavendelpflanzung. Unterbleibt dieser, verholzt die Pflanzung zusehends und die Pflanzen fallen auseinander. Gerade weil auf dem Kreisel eine bandförmige Struktur auch zukünftig erhalten werden soll, muss daher im Frühjahr ein Rückschnitt innerhalb des unverholzten Teils der Pflanzen erfolgen, damit diese nicht zu sehr in die Höhe gehen und ihre kompakte Form möglichst lange erhalten. Dieser Schnitt ist seitens der Wirtschaftsbetriebe Anfang Mai, also relativ spät, durchgeführt worden, sodass sich die anstehende Blüte an diesem Schnittzeitpunkt orientiert und noch etwas Zeit benötigt.“

(Kurier-Verlag)
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