Ab 1. Juli will Krützen Ernst machen mit seinen „Law and Order“-Plänen Ordnungs-Streifen am Bahnhof und im Park: Handschellen, Pfefferspray und Schlagstock

Grevenbroich · Im März kündigte Bürgermeister Klaus Krützen eine "Law-and-Order"-Politik fürs Bahnhofsviertel an. Die soll nun auch auf den Stadtpark ausgedehnt werden. Gut geschützte Zweierstreifen sollen unterwegs sein.

 Braun umrahmt: Das Einsatzgebiet der Ordnungsstreifen.

Braun umrahmt: Das Einsatzgebiet der Ordnungsstreifen.

Leider kann das gesamte Programm erst am 1. Juli gestartet werden ...

"Im Bahnhofsviertel und im Stadtpark sollen die Ordnungsamtsmitarbeiter möglichst viel sichtbare Präsenz zeigen", macht Krützen deutlich, dass er an seiner Linie festhält.

Dafür wurde ein umfassender Einsatzzeiten-Plan erarbeitet, der auch die Sprechzeiten der beiden Methadon-Praxen in Stadtmitte berücksichtigt: Von 7 Uhr morgens (die Sicherung des Schulweges soll eingeschlossen werden) bis 19 Uhr und auch an Samstagen sollen die Streifen unterwegs sein, "wobei die Einsatzzeiten donnerstags und freitags im Wechsel erfolgen, um weniger vorhersehbar zu sein", so Sebastian Johnen vom zuständigen Ordnungsamt.

In den Sommermonaten soll der Ordnungsdienst so 130 Wochenstunden unterwegs sein, in den Wintermonaten sind 108 Wochenstunden geplant. Ein enormer Aufwand, wie Johnen betont: Immerhin werden vom Ordnungsdienst derzeit stadtweit 117 Wochenstunden (Schulzuführungen, Überwachung des Neurather Sees, Halter- und Fahrer-Ermittlung und so weiter) geleistet.

Deshalb werde Personal von einem externen Dienstleister eingekauft werden müssen. Hierfür seien Verhandlungen und Ausschreibungen erforderlich, so dass der Start erst am 1. Juli erfolgen könne. Auf Dauer soll der Ordnungsdienst über zusätzliche Auszubildende so ausgebaut werden, dass die Stunden dann intern geleistet werden können.

Klaus Krützen: "Routinemäßig sind im Bereich des Bahnhofes und des Stadtparks bei Auffälligkeiten die Personalien der beteiligten Personen festzustellen und zu dokumentieren. Im Rahmen der Kontrolle werden diese Personen zudem um Mitteilung gebeten, ob und wenn ja bei wem sie derzeit in einer Methadon-Substitutionsbehandlung sind."

Um das leisten zu können, sollen die Ordnungsstreifen der Stadt entsprechend ausgerüstet werden: Für 12.000 Euro sollen unter Anderem Dienstfahrräder, stichsichere Westen, Handschuhe, Handschellen, EKA-Stöcke und Pfefferspray angeschafft werden.

Der Bürgermeister macht klar: "Die gesamte Bandbreite der Gefahrenabwehr ist zu kontrollieren, zu ahnden und notfalls mittels Platzverweis durchzusetzen." Dabei verheimlicht er nicht, dass im Rathaus gerade das Verhalten manch eines Methadon-Patienten Sorge macht. "Wir sehen uns über Gebühr belastet", machte er denn auch bei seinem Besuch bei der Kassenärztlichen Vereinigung deutlich.

Dort erntete er jedoch nur bedingtes Verständnis: "Überörtliche Bedarfe sind abzudecken", hätte die Antwort gelautet. Man wolle aber das Gespräch mit den beiden Ärzten suchen. Mehr zu diesem Thema in der kommenden Ausgabe.

-gpm.

(Kurier-Verlag)
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