„Stadt verstößt gegen Leitgedanken der Landes-Familienpolitik“

Grevenbroich · Seit etwa zwei Wochen läuft die Unterschriftensammlung betroffener Eltern gegen die Einführung von Geschwisterbeiträgen in Kindergärten und in der Tagespflege in Grevenbroich. „Die Resonanz in der Grevenbroicher Bevölkerung ist weiterhin sehr hoch: Innerhalb von zwei Wochen haben schätzungsweise 2.500 Grevenbroicher ihre Unterschrift abgegeben.

Wir sind sehr zuversichtlich, dass bis zur Übergabe der Unterschriftensammlung an Bürgermeisterin Ursula Kwasny noch weitere Unterschriften dazukommen“, so Adda Dumröse als Sprecherin der Initiative.

Unterstützer und Interessierte können noch bis zum 10. Dezember in 26 Grevenbroicher Geschäften ihre Unterschrift abgeben. Auch in den Kindergärten, Nachbarschaften wird ungebrochen weitergesammelt. Weitere Sammelstellen oder auch die Unterschriftenliste zum Ausdrucken finden sich unter

www.kita-gv.de

Adda Dumröse weiter: „Unsere persönlichen Schreiben an alle Stadtratsmitglieder und Mitglieder des Jugendhilfe-Ausschusses haben leider sehr wenig Resonanz gezeigt.“ Nur eine Hand voll Politiker hätten sich gemeldet.

„Erstaunlicherweise haben sie uns ihr persönliches Unverständnis über die geplante Beitragspflicht ausgesprochen – während sie in den Gremien (Haupt- und Jugendhilfe-Ausschuss) die Beschlussempfehlung an den Stadtrat bestätigt haben“, wundert Adda Dumröse doch sehr.

Um den politischen Druck auf die Stadtverwaltung zu erhöhen, haben die Initiatoren der Unterschriftensammlung die Bezirks- und Landesregierung (Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Familienministerin Ute Schäfer und die Düsseldorfer Regierungspräsidentin Anne Lütkes) angeschrieben und ihre Bedenken gegen zur geplanten Einführung von Geschwisterkindbeiträgen geäußert.

Adda Dumröse: „Ziel ist es, die Bezirks- und Landesebene dafür zu sensibilisieren, dass hier eine Kommune entgegen der Leitgedanken der Landesfamilienpolitik – kostenfreie Bildung vom Kindergarten bis um Studium – handelt und eine familienunfreundliche Haltung an den Tag legt.“

Bei der Entscheidung, Elternbeiträge für Geschwisterkinder zu erheben, handele es sich um einen „Paradigmenwechsel in der Grevenbroicher Familienpolitik, der den Grundsätzen der Familienpolitik und allen sozial-, gesellschafts- und familienpolitischen Anstrengungen und Vereinbarkeit von Beruf und Familie widerspricht! In Zeiten des demografischen Wandels und eines starken Rückgangs der Geburtenzahlen, ist der gesellschaftspolitische Weg ein anderer: Familiengründung zu fördern und insbesondere Familien mit mehreren und kleineren Kindern zu entlasten. Grevenbroichs Familien- und Finanzpolitik steht konträr zu diesen Grundsätzen.“

Und weiter betont die Sprecherin der aktiv gewordenen Eltern: „Aus unserer Sicht sind zwingend andere Ansätze zur Haushaltskonsolidierung notwendig! Vielmehr sollte geprüft werden, wie mit dem vorhandenen Geld auszukommen ist.“

-ekG.

(Kurier-Verlag)
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