Wieder mal eine „Deutsche“: Baums gutes Team sprang ein

Grevenbroich · Die Behinderten-Sport-Gemeinschaft Grevenbroich ist vom 17. bis zum 18. April Ausrichter der Deutschen Meisterschaft im Sitzball (Halle am BBZ). Für einen Verein mit nur knapp 80 Mitgliedern, ein großer Kraftakt.

Nachdem Hessen als Ausrichter abgesagt hatte, trat Konrad Stukenberg als Beauftragter für Sitzball im „Deutschen Behindertensportverband“ (DBS), an den Vorsitzenden Horst Baum heran, da der Verein schon häufiger Deutsche Meisterschaften und Länderpokale ausrichtete. Zuerst winkte der ab, aber bevor man eine Deutsche Meisterschaft ausfallen ließe, erklärte er sich bereit, mit seinen Leuten eine „DM auf Sparflamme“ auszurichten.

In der Sitzballfamilie ist es grundsätzlich Tradition, die DM zu einer großen Veranstaltung zu machen. Dies war dem Vorsitzenden bereits bekannt. Schließlich hatte die BSG Grevenbroich bereits die Sitzball-DM 2006 ausgerichtet.

Damals gingen noch 24 Mannschaften (Männer und Damenmannschaften) an den Start, heute sind es leider nur noch 15. Baum sieht es dennoch als große Chance für seinen Verein, um die Entwicklung des Behindertensports in der Region zu fördern.

Die BSG Grevenbroich bietet, neben dem athletischen und dynamischen Sitzball, auch die Sportart Sitzvolleyball an. Bei dieser spielen die Aspekte Schnelligkeit und technische Feinheiten eine noch größere Rolle.

Zusätzlich gibt es eventuell die Chance einmal an den Paralympics teilzunehmen.

Am Freitag geht es mit der Begrüßung los und ab 14 Uhr wird gespielt. Die „Tiger-Shorts“ dürfen an diesem Wettbewerb als Ausrichter mit um den Titel spielen. „Dabei sind wir natürlich Außenseiter, aber unsere neue Mannschaft will noch viel lernen und dafür können wir bei diesem Turnier wertvolle Spielerfahrung sammeln. Vielleicht gibt es gegen das ein oder andere Team auch eine kleine Siegchance“, so Baum.

Das wird mit Sicherheit nicht beim ersten Spiel, am Freitag um 15:20 Uhr, geschehen, denn da geht es gegen den amtierenden Deutschen Meister, die SG Leipzig-Plauen, die sich derzeit im Trainingslager in Österreich befinden.

Auch die anderen Mannschaften sind allererste Sahne, es sind ja schließlich die acht besten Mannschaften (Herrenbereich) Deutschlands. Im Damenbereich treten zusätzlich sechs Teams an. Als Favoriten sind wohl die Mannschaften aus Leipzig, Pforzheim und Emmelshausen zu nennen. Aus Nordrhein-Westfalen dürfen neben dem Ausrichter mit Walsum und Schwerte zwei weitere Teams antreten.

Das Sitzballspielen ist nicht nur ein Leistungssport für Menschen mit schwerer, körperlicher Behinderung, sondern auch für diejenigen, die kleine Handicaps haben („Wer hat denn kein Handicap“, fragt Baum). Das Handicap wird mit Punkten bewertet und die gesamte Mannschaft muss eine Mindestanzahl von diesen erreichen.

(Kurier-Verlag)
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