„Wir Alten sind ja noch aufbaufähig“

Wevelinghoven · Irmgard Moritz und Agnes Janas kennen sich seit über 40 Jahren. Und fast genauso lange sind sie miteinander befreundet. Seit einiger Zeit haben die beiden Wevelinghovener ihren Altersruhesitz im neuen Senioren-Wohnstift „St.

 Leiterin Nadja Pienkowski und Irmgard Moritz nehmen die älteste Bewohnerin in die Mitte: Agnes Janas kann schon auf 98 Lenze zurückblicken ...

Leiterin Nadja Pienkowski und Irmgard Moritz nehmen die älteste Bewohnerin in die Mitte: Agnes Janas kann schon auf 98 Lenze zurückblicken ...

Foto: Foto: -gpm.

Martinus“ gefunden. Natürlich in Wevelinghoven. Und die beiden sind absolut des Lobes voll ...

Agnes Janas (98) lebte bis in ihr 97. Lebensjahr hinein in der eigenen Wohnung, hatte einen wunderschönen Garten. „Ich habe Blumen für die Kirche gezüchtet. Daran hatte ich immer den größten Spaß“, erzählt sie munter. Als sie dann stürzte, sich ein Bein brach, sagten die behandelnden Ärzte, dass sie ins Pflegeheim müsse.

Das Wevelinghovener Seniorenstift zu dem Zeitpunkt noch nicht bezugsfertig war, ging sie in den „Lindenhof“. Als der nach dem Brand geräumt werden musste, kam sie bei „St. Martinus“ unter, freute sich über die Nähe zu ihrer Freundin und beschloss, fest an die Erft umzusiedeln.

Irmgard Moritz (88) lebt im „betreuten Wohnen“, hat eine kleine eigene Wohnung, die sie liebevoll „meine Puppenstube“ nennt. Anfangs sei die Umstellung nicht ganz einfach gewesen, erzählt sie. Man habe sich an Neues gewöhnen müssen, zum Beispiel an den Induktionsherd. „Aber wir Alten sind ja noch aufbaufähig“, lacht sie fröhlich.

„Wir sind ja eigentlich immer ausgelastet“, lächelt Agnes Janas. Vormittags Gedächtnistraining und Sitztanz, nachmittags Bingo („Gestern habe ich tüchtig abgeräumt.“) und immer wieder Geburtstags- und andere Feiern. „Die sorgen gut für uns“, bestätigt auch ihre zehn Jahre jüngere Freundin nachdrücklich.

Und wie steht es um das Essen? Das führt ja gerne mal zu Beschwerden. „Die würzen anders“, sagt die 98-Jährige leise und man merkt, dass sie doch ein wenig wehmütig an die Zeit zurückdenkt, wo sie nach eigenem Gutdünken den Kochlöffel schwingen konnte.

Doch sofort schiebt sie entschuldigend nach: „Die müssen ja aber auch für alle was finden“. Freundin Irmgard Moritz schiebt resolut nach: „Es fehlt uns an nichts.“

Einrichtungsleiterin Nadja Pienkowski hört derartiges Lob natürlich gerne. Und sie kann auch gute Zahlen verkünden: Vor rund einem Jahr ist der Seniorenwohnstift „St. Martinus“ in Betrieb und alle Plätze sind belegt. Selbst wenn im Juni die Gäste aus dem „Lindenhof“ in ihr renoviertes Haus zurückkehren, werden die freiwerdenden Zimmer quasi nahtlos wieder belegt.

„Wir haben von Anfang an versucht, in der Gemeinde anzukommen. Und das ist uns, glaub´ ich, ganz gut gelungen“, so Nadja Pienkowski nicht ohne Stolz.

Als Beispiel nennt sie die Vortragsreihe „Klönen bei Kruchens“, die gemeinsam mit dem örtlichen Verein zur Wevelinghovener Heimatgeschichte vorbereitet wird. Schon am ersten Abend war man vom Besucherandrang so überrascht, dass man beim zweiten Mal gleich ins große Forum umziehen mussten.

In der Reihe der Angebote, die quasi von jedermann wahrgenommen werden können, geht es am 19. Mai um 18.30 Uhr mit einem exklusiven Spargel-Buffet im Café-Restaurant des Hauses weiter. Am 24. Mai beginnt um 15 Uhr ein „Tanztee“ mit DJ Roland.

Und alle freuen sich natürlich schon jetzt auf den 19. Juni, an dem um 11 Uhr das große Sommerfest gestartet werden soll, zu dem natürlich auch wieder viele Besucher aus der schönen Gartenstadt Wevelinghoven erwartet werden.

Dann kann auch wieder die idyllische Lage an der Erft bewundert werden, die natürlich auch Irmgard Moritz und Agnes Jana genießen: „Wir sind schon früher gerne an der Erft lang gegangen.“

(Kurier-Verlag)
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