Heinz-Dieter Abels für weitere sechs Jahre Leiter der Feuerwehr Jüchen „Das ist kein Job, das ist eine Berufung“

Jüchen · „Ich habe mit 14 Jahren schon dem damaligen Löschzugführer von Gierath, Ludger Schroeder, auf einem Bierdeckel unterschrieben, dass ich irgendwann einmal Leiter der Feuerwehr werde“, lacht Heinz-Dieter Abels. Gut 20 Jahre später sollte er sein Versprechen in die Tat umsetzen. Nun tritt er bereits seine dritte Amtszeit als Leiter der Feuerwehr Jüchen an.

   Bürgermeister Harald Zillikens (l.) ernannte Heinz-Dieter Abels für weitere sechs Jahre zum Leiter der Feuerwehr Jüchen.

Bürgermeister Harald Zillikens (l.) ernannte Heinz-Dieter Abels für weitere sechs Jahre zum Leiter der Feuerwehr Jüchen.

Foto: Stadt Jüchen

„Den Bierdeckel hat Ludger heute noch“, erzählt „Heidi“, wie der Feuerwehrchef von vielen genannt wird. Dass es keine leeren Worte des damals 14-Jährigen waren, zeigte sich schnell: Mit 17 Jahren trat Abels in die Feuerwehr ein, wo er im Löschzug Gierath aktiv wurde. Relativ zügig absolvierte er die verschiedenen Lehrgänge, hatte mit 23 Jahren bereits den ersten Führungslehrgang hinter sich. „Ich habe das Ziel nie aus den Augen verloren“, verrät der Gubberather, „ich wollte schon immer an oberster Stelle mitgestalten“.

2001 wurde Heinz-Dieter Abels zunächst Gerätewart der Feuerwehr Jüchen und übernahm im Jahr 2011 schließlich die Leitung der Feuerwehr. Mit „riesig großem Respekt“ sei er in das Amt hineingegangen. Doch er nahm sich der Aufgabe, die Feuerwehr mit der Gemeinde beziehungsweise Stadt weiterzuentwickeln, gerne an.

Als „Heidi“ seinen Dienst als Leiter der Feuerwehr antrat, waren 150 Einsatzkräfte aktiv und es sei klar gewesen: Daran muss gearbeitet werden! Mit Abschaffung des Wehrdienstes fiel die Möglichkeit weg, Leute im Rahmen des Wehrersatzdienstes zu akquirieren. So galt es, das Ehrenamt attraktiver und wertschätzender zu gestalten, um mehr Menschen für den Einsatz bei der Feuerwehr zu begeistern. „Ich glaube, dass wir da in den vergangenen Jahren einen sehr guten Weg gefunden haben“, so Abels. Dazu gehöre zum Beispiel, die Feuerwehrleute mit der bestmöglichen Schutzausrüstung und technischen Ausstattung zu versorgen. Aber auch die freiwilligen Tätigkeiten mal mit einem Dankeschön wertzuschätzen. Denn das käme im Ehrenamt gerne zu kurz.

Die Zahl der Einsatzkräfte ist in den vergangenen zwölf Jahren tatsächlich gut gewachsen: Heute sind 210 Personen bei der Feuerwehr Jüchen aktiv. Dazu kommen noch circa 40 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr und ungefähr 100 Mitglieder in der Ehrenabteilung. Die vielen Ehrenamtler werden aber auch dringend benötigt, denn die Einsätze sind exorbitant in die Höhe gestiegen. „In meiner Anfangszeit lagen wir vielleicht bei 150 Einsätzen im Jahr, jetzt sind es 450 bis 600“, berichtet der Feuerwehr-Chef.

Da die Einsatzzahlen nicht nur steigen, sondern dabei auch immer wieder auf neue Umstände reagiert werden müsse, sei es wichtig, regelmäßig nach Optimierungsbedarf zu schauen: „Feuerwehr ist ein unheimlich dynamischer Prozess. Es ist wichtig, uns weiterzuentwickeln und auf die Gepflogenheiten einzugehen. Das kann man alles nur machen, wenn man das Vertrauen und den Rückhalt aus der Verwaltung und der Politik genießt.“ Das sei in Jüchen auf jeden Fall gegeben, freut sich Heinz-Dieter Abels. Ein paar Meilensteine in seiner Laufbahn seien beispielsweise die Beschaffung einer neuen Drehleiter, eines neuen Rüstwagens und des Tanklöschfahrzeugs gewesen. Ein absolutes Highlight für ihn: der Bau des neuen Gerätehauses am Regiopark in Hochneukirch.

Bleibt abzuwarten, welche Meilensteine in den nächsten sechs Jahren noch dazukommen. Was wünscht sich der Feuerwehr-Chef für die Zukunft? „Ich hege die Hoffnung, dass wir in diesem Jahr vielleicht den Startschuss geben können für den Neubau der Rettungs- und Polizeiwache hier am Standort in Jüchen. Ich bin der Meinung, dass die Vereinheitlichung an einem zentralen Standort das Optimum für die Arbeitsabläufe ist“, so Abels.

Außerdem ist Heinz-Dieter Abels gespannt, wie sich der Sektor Feuerwehr weiterentwickelt. Neuen Herausforderungen und Aufgaben blickt er jedoch entspannt entgegen, wie er lachend verrät: „Ich habe grundsätzlich gemerkt, dass man von Jahr zu Jahr in seinem Handeln reifer und motivierter wird. Man wird aber auch wesentlich ruhiger.“

Für sich persönlich hofft „Heidi“, weiterhin die Akzeptanz seiner Feuerwehr-Truppe zu genießen: „Ich werde mein Handeln und mein Arbeiten definitiv nicht ändern. So wie ich es in den vergangenen zwölf Jahren gemacht habe, war es, so glaube ich, ein gesundes Miteinander aller Einheiten.“

Auch Bürgermeister Harald Zillikens freut sich „auf die weitere gute und enge Zusammenarbeit“: „Ich danke Heinz-Dieter Abels, dass er sich für weitere sechs Jahre für diese verantwortungsvolle Aufgabe zur Verfügung gestellt hat.“ Neben seinen Aufgaben in Jüchen ist Heinz-Dieter Abels übrigens auch stellvertretender Kreisbrandmeister sowie stellvertretender Vorsitzender des Verbands der Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss. Die Feuerwehr ist eben mehr als ein Job für ihn: „Das ist Berufung. Ich bin mit Leib und Seele dabei und stecke sehr viel Herzblut da rein.“

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