Neues Handy zu Weihnachten? Dann bitte das alte recyceln

Jüchen · Wenn es zu Weihnachten wieder ein neues Handy sein muss, dann sollte zumindest das alte Handy zum Recycling gebracht werden. Seit 2007 ist dies in Jüchen an den Sammelstellen der BUNDSpechte möglich.

 Der Erlös aus der BUNDSpechte-Aktion „Alte Handys für neue Natur in Jüchen wird für Pflanz-Projekte vor der Haustüre eingesetzt.

Der Erlös aus der BUNDSpechte-Aktion „Alte Handys für neue Natur in Jüchen wird für Pflanz-Projekte vor der Haustüre eingesetzt.

Foto: Foto:BUNDSpechte

Pro Jahr werden in Deutschland etwa 36 Millionen neue Handys gekauft, besonders viele um die Weihnachtszeit. Während sich die Beschenkten über das neue Handy freuen, muss die Natur leider die negativen Seiten der Herstellung ertragen. Für die Produktion werden viele Stoffe benötigt, deren Gewinnung für Umwelt und Natur eine extreme Belastung bedeuten. Um an die Rohstoffe zu gelangen werden Urwälder gerodet, die Metalle und seltenen Erden mit giftigen Stoffen ausgewaschen und die Gewässer mit ungeklärten Abwässern vergiftet.

Diese negativen Seiten können zumindest abgemildert werden, wenn die alten Handys zum Recyclingabgegeben werden. Viele Bestandteile der Elektronikgeräte lassen sich wiederverwerten, wodurch weniger

Raubbau für die Rohstoffgewinnung nötig ist. Allein in Deutschland liegen in den Haushalten geschätzte 120 Millionen ungenutzte Handys, aus denen über 1000 Tonnen Kupfer, fast 3 Tonnen Gold, und 30

Tonnen Silber zurückgewonnen werden könnten.

Seit sieben Jahren sammeln die BUNDSpechte in Jüchen Althandys. Sie leiten die gesammelten Handys über die „Deutschen Umwelthilfe DUH“ an die Deutsche Telekom zum Recycling weiter. Die Telekom erstattet pro eingesendetem Handy einen Geldbetrag für Naturschutzprojekte, sowohl an die DUH als auch an die

BUNDSpechte Jüchen. Seit Einführung der Handy-Rücknahme im Jahr 2003 hat die Deutsche Telekom mehr als 1,6 Millionen Althandys ressourcenschonend weiterverwendet oder recycelt.

Recycelt sind Alt-Handys in vielerlei Hinsicht aber noch etwas wert. Etwa 10 Prozent der Althandys sind voll funktionsfähig, einige können nach geringfügigen Reparaturen wieder verwendet werden, die

restlichen Handys werden recycelt. Dabei werden Wertstoffe wie Silber, Gold oder Palladium, zurückgewonnen und Schadstoffe, Cadmium oder Blei, sicher entsorgt.

Durch das Recycling wird aber auch der Lebensraum von Pflanzen und Tierarten geschont. Coltan, eine der notwendigen „seltenen Erden“ für die Mikrochips in Handys wird auch in der Demokratischen Republik Kongo abgebaut, wodurch die Lebensräume der letzten Berggorillas zerstört werden.

Wer sein altes Handy an den Sammelstellen in Jüchen abgibt, kann damit auch einen ersten guten Vorsatz fürs Neue Jahr umsetzen. So wird der Natur nahezu weltweit geholfen, aber auch hier im eigenen Umfeld in Jüchen, denn der Erlös aus der Handy-Sammlung der BUNDSpechte „Alte Handys für neue Natur in Jüchen“ geht in Pflanz-Projekte direkt vor Ort in Jüchen.

Handys, defekt oder nur veraltet, können im Rathaus Jüchen und in fast allen Schulen in Jüchen abgegeben werden, außerdem in Gierath bei EDV Apelt und beim Biobauernhof in Neuenhoven.

Weitere Infos auch auf der Homepage unter www.bund-juechen.de

(Kurier-Verlag)
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