Einsatz des Türkisch-Deutschen Freundeskreises in der Erbebenregion Eine „Brücke der Güte von Jüchen nach Hatay“

Jüchen · Vor einem Jahr traf ein verheerendes Erdbeben die türkisch-syrische Grenzregion. Das Schicksal der Menschen vor Ort löste eine unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft aus – auch in Jüchen. Der Türkisch-Deutsche Freundeskreis (TDF) stellte innerhalb kürzester Zeit eine einzigartige Spendenaktion auf die Beine. Wie der Verein weitere Hilfe leistete, verrät TDF-Vorsitzende Serin Alma.

Bilsen Atmis, stellvertretende Vorsitzende, verteilte Spenden vor Ort in Hatay.

Bilsen Atmis, stellvertretende Vorsitzende, verteilte Spenden vor Ort in Hatay.

Foto: Bilsen Atmis

„Der Jahrestag hat mich emotional sehr mitgenommen“, erklärt Serin Alma. Sie selbst stammt aus Adana, verbrachte ihre Urlaube in Hatay und hat, wie viele andere TDF-Mitglieder, in der Region Freunde und Verwandte. In Zusammenarbeit mit Jule Schäfer und ihrem Verein „MAMAktiv“ sowie Dank der Unterstützung von Bürgermeister Harald Zillikens, der sich um die Bereitstellung einer Halle bei der Feuerwehr Hochneukirch kümmerte, wurde bereits kurz nach dem Erdbeben eine Spendenaktion organisiert.

Und deren Größe macht Serin Alma noch immer sprachlos: Unzählige dringend benötigte Sachspenden – von Vereinen, Organisationen und weiteren engagierten Jüchenern gespendet – kamen zusammen, die von 123 Ehrenamtlern sortiert und für die Reise in die Türkei in zwei Lkw gepackt wurden. „Wie wir das damals geschafft haben, das frage ich mich bis heute“, so die Vorsitzende.

Serin Alma, Vorsitzende Türkisch - Deutscher Freundeskreis Jüchen, und Jule Schäfer, „MAMAktiv“, bei der Spendenaktion im vergangenen Jahr. Foto: Alpay Poyraz

Serin Alma, Vorsitzende Türkisch - Deutscher Freundeskreis Jüchen, und Jule Schäfer, „MAMAktiv“, bei der Spendenaktion im vergangenen Jahr. Foto: Alpay Poyraz

Foto: Alpay Poyraz

Von einer „Brücke der Güte von Jüchen nach Hatay“ spricht Serin Alma. Über 10.000 Euro an Spenden seien außerdem auf dem eigens für die Erdbebenhilfe eingerichteten Konto zusammengekommen und auf direktem Wege an Menschen und Hilfsorganisationen in der Erdbebenregion verteilt worden. „Im Sommer ist meine Stellvertreterin, Bilsen Atmis, persönlich in die Region gefahren, um dort Spenden an Hilfsorganisationen und Erdbebenopfer zu übergeben.“

Die Restspendensumme wurde erst vor Kurzem verteilt. Ein Teil ging an Meric Gültekin, von Beruf eigentlich Comedian, der sich dafür einsetzt, dass es Wasserlieferungen in der Provinz Hatay gibt. „Das Wasser, das aus den Leitungen kommt, ist kontaminiert. Deswegen sind die Menschen auf PET-Flaschen angewiesen“, erklärt Alma. Der andere Teil ging an einen Verein, der sich für verwaiste Familien und Waisenkinder einsetzt. Bei der Aktion „ein Mantel und ein paar Schuhe“ wurden die Kids mit ebendiesen ausgestattet. Obendrein gab es ein paar Süßigkeiten, um ihnen zumindest eine kleine Freude zu machen, wie die TDF-Vorsitzende verrät.

Ein Jahr ist vergangen und die Not ist nach wie vor groß, weiß Serin Alma durch ihre Kontakte vor Ort: „Mein Ziel ist, dass wir die Unterstützung nicht unterbrechen.“ Das Spendenkonto des TDF für die Erdbebenhilfe ist weiterhin geöffnet (Türkisch-Deutscher Freundeskreis Jüchen e.V.; IBAN: DE15 3055 0000 0093 6591 91). Der Verein ist für jede Spende dankbar, die den Menschen vor Ort wie bereits im vergangenen Jahr auf direktem Wege zugute kommen wird.

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