Es wird zwar kein „Spaßbad“, der Besuch soll aber „Spaß machen“!

Grevenbroich · Der Teil des neuen Schoss-Bades, in dem Umkleiden und Duschen untergebracht werden, wird im Architekten-Team „Rucksack“ genannt. „So wie, wenn es zum Schwimmen geht, man nur das Notwendigste in den Rucksack packt, so haben wir auch nur das Notwendigste in den Umkleidenteil gepackt“, betonte Architekt Siddik Cicin.

Und ihm war immer wieder ein leichtes „Stöhnen“ anzumerken, wenn es darum ging, die Baukosten niedrig zu halten.

„Stöhnen gehört zum Handwerk der Architekten“, machte GWG-Chef Willi Peitz bei der jüngsten Pressekonferenz zum Baufortschritt deutlich. So manche „super Konzepte“ seien „der Realität entgegen gelaufen.“

Und diese „Realität“ – das machte Bürgermeisterin Ursula Kwasny unmissverständlich deutlich – sei der vorgegebene Kostenrahmen, der im Grunde genommen Schulschwimmen und Vereinssport in den Vordergrund stelle. „Wer ein Spaß- oder Freizeitbad besuchen will, der muss eben nach Aachen oder Köln fahren“, so die Politikerin.

„Die Architekten haben mächtig bluten müssen“, gab Peitz zu, fügte aber an: „Wir sind davon überzeugt, dass es hinterher Spaß macht, ins neue Bad zu gehen.“

Und was die Baukosten angeht, konnte er gleich drei gute Nachrichten verbreiten: Erstens konnte durch den Einsatz der Architekten und Bautechniker das Bau-Volumen auf ein Minimum reduziert werden. Es kommt zum Beispiel nur dort ein Keller hin, wo auch wirklich ein Untergeschoss gebraucht wird. Und das Dach wird abgeschrägt, um nur im Sprungturm-Bereich die notwendige Höhe zu bekommen, im Restbereich aber eben ein paar Kubikmeter einsparen zu können.

Zweitens verläuft die europaweite Ausschreibung vielversprechend. 30 Prozent der gesamten Masse sind ausgewertet und hier sprach Peitz von einer „Punktlandung“. Der für den Rohbau vorgegebene Kostenrahmen wird also eingehalten. Und das, obwohl erst im Nachhinein festgestellt wurde, das aufgrund eines vier, fünf Meter starken „Schluffpaketes“ (alte Erft-Ablagerungen) eine Gründung auf 250 Pfählen erforderlich ist.

Drittens gibt es – nach rund zwei Jahren Verhandlung mit dem Bundesfinanzministerium – die verbindliche Zusage des Grevenbroicher Finanzamtes auf Anerkennung des „steuerlichen Querverbundes“. Mit anderen Worten: Die Verluste aus dem Bad können auf die Steuern, die das GWG zahlen muss, angerechnet werden.

Und so geht es weiter: Im Mai/Juni wird das Fundament gesetzt, anschließend beginnt der Rohbau. Im ersten Quartal 2016 soll das Dach drauf sein und im zweiten Quartal 2017 soll die Eröffnung gefeiert werden.

(Kurier-Verlag)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort