Mit Pierre Brice durchs “Tal des Todes” geritten

Hemmerden · Gewehr, Weste, Stiefel und ein Hut — so verlässt Josef Hillenbrandt beinahe täglich seine vier Wände. Der moderne "Old Shatterhand"ist Barkeeper im "Hill Billy". Mehr noch: Es ist sein Leben.

Mit Pierre Brice durchs “Tal des Todes” geritten
Foto: Alina Gries

"Meine Ehefrau hat die Beine zum Kellnern — ich die Hände zum Zapfen", lacht Josef Hillenbrandt. Der 70-Jährige leitet zusammen mit seiner
Ehefrau seit 43 Jahren das "Hill Billy" in Hemmerden. "Früher hieß es noch ,Dorf-schenke‘", so Hillenbrandt. Den Traum, eine Bar zu betreiben, hatte der gelernte Bürokaufmann schon im Jugendalter.

Mit Pierre Brice durchs “Tal des Todes” geritten
Foto: Alina Gries

"Ich war da schon immer hinterher. Ich habe damals bei uns zu Hause
in drei unterschiedlichen Räumen eine Bar aufgebaut und Partys veranstaltet", erinnert er sich. So wurde aus einem Hobby ein Beruf.
"Die Liebe zum Western kam durch den Westernclub in Ratingen", erzählt Hillenbrandt, "ein Freund von mir hatte Geburtstag auf einer Ranch gefeiert und so bin ich daran gekommen." Aber auch seine Leidenschaft zu den "Winnetou"-Filmen darf an dieser Stelle nicht verschwiegen werden.

"1992 haben wir mit dem Club bei den Karl-Mey-Festspielen am ,Blauen See‘ im ,Tal des Todes‘ mitgespielt — mit Pierre Brice persönlich", schwärmt er. Doch in Amerika war der 70-Jährige noch nie. "Meine Ehefrau hat Angst vor dem Fliegen, deswegen waren wir noch nie dort", erzählt er, "die Schilder, die hier überall in der Bar hängen, haben Gäste von ihrer Reise mitgebracht."

Und hinter dem Namen steckt auch kein großes Geheimnis. "Der Name setzt sich aus meinem Nachname zusammen — Hill kommt von Hillenbrandt und Billy vom Nachnamen ,Biermann‘ meines Cousins",
so Josef Hillenbrandt, "außerdem ist es auch eine Musikrichtung im Western." Neben seiner Bar- und Westernleidenschaft hat Hillenbrandt
auch einen Schießschein absolviert. "Ich bin im Schießverein — die Waffen,
die hier überall hängen sind aber nicht genehmigungspflichtig", so der 70-Jähirge, "teilweise habe ich aber auch mit Gästen getauscht. Konnte
einer seine Getränke nicht bezahlen, hatte aber etwas aus dem Western zu Hause, dann haben wir getauscht und er konnte solange trinken, bis wir quitt waren." Und an Karneval? "Gehe ich als Kutscher".

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