Im Rathaus wurden einfach die Ärmel hochgekrempelt!

Eckum · Was haben Bundes-Finanzminister Wolfgang Schäuble und Rokis Gemeinde-Kämmerer Bernd Sauer gemeinsam? Sie beide kommen bei den Haushaltsberechnungen fürs kommende Jahr auf schwarze Zahlen. In der Gillbach-Gemeinde bleibt ein Überschuss von 118.800 Euro.

Und auch die weitere Finanzplanung sieht bis 2020 Überschüsse in der Gemeindekasse vor. Dabei sei sehr konservativ gerechnet worden, so Bürgermeister Martin Mertens, der allerdings eine Einschränkung macht: Gerade die Vorschau auf die kommenden Jahre sei natürlich abhängig von der weltwirtschaftlichen Lage. Komme es da zu Turbulenzen, würde man sie irgendwann auch Gillbach spüren: "Wenn Herr Trump weiter die Chinesen ärgert ...", so Mertens.

Den Grund für den Überschuss sieht Sauer in der guten Bauland- und Gewerbegebiet-Entwicklung, die von der Gemeinde vorangetrieben werde. So konnte er in diesem Jahr eine Rekordsumme an Gewerbesteuern verbuchen; die B 59n macht es möglich: Für Kölner Betriebe ist eine Verlagerung nach Rommerskirchen höchst attraktiv geworden.

Auf der anderen Seite habe man intern so manche Ausgabe gestrichen (Mertens scherzend: "Der Haushalt hat viel Schweiß und Tränen gekostet."). Man habe — so Sauer weiter — Aufgaben zusammengefasst, das Personal unter mehr Ämtern aufgeteilt. Man habe — so Mertens — effizienter gearbeitet und sich eine hohe Haushaltsdisziplin im Einkauf angewöhnt.

"Die Kunst ist es, die Mitarbeiter zu motivieren, mehr zu leisten. Da kann man dann deutlich Gewinn machen", umschrieb Mertens das Erfolgsmodell im Rommerskirchener Rathaus. Rund 95 Prozent der Mitarbeiter würden mitziehen.

Bernd Sauer wäre aber nicht Kämmerer, wenn er nicht trotz der guten Aussichten den warnenden Zeigefinger heben würde: Die guten Töpfe seien nicht zugleich die Aufforderung, Geld auszugeben. "Wir müssen trotzdem Obacht geben und jede Ausgabe auf Sinnhaftigkeit überprüfen", so der kommunale Kassen-Chef. Weitere Ideen, wie die Gemeinde "selbst Geld generieren" kann, seien erforderlich. Im kommenden Jahr steigen weder die Grund- noch die Gewerbesteuersätze.

-gpm.

(Kurier-Verlag)
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