3D-Schützen suchen Heimat für ihren Schaumstoff-Wolf

Frimmersdorf · Mit Pfeil und Bogen zu schießen, ist ein durchaus bekannter Sport. Er ist olympisch und wird auch in unserer Region recht erfolgreich betrieben. Im Dezember hat sich aber ein weiterer Club gegründet.

Der will allerdings nicht auf Scheiben zielen. Der will das „3D-Bogenschießen“ populär machen.

„Jeden Tag den gleichen Schuss ... das ist nicht meine Sache. Wir wollen hinaus in Natur“, lauten Credo und Begründung. Die „Free-Bows-Hunters Frimmersdorf“ widmen sich deshalb dem ungewöhnlichen 3D-Sport: Lebensgroße Schaumgummi-Figuren – vom Erdhörnchen über den Wolf bis hin zum ausgewachsenen Bär – werden in Wald und Flur aufgestellt und geben dann das Ziel ab. So werden bereits deutsche und internationale Meisterschaften ausgetragen.

Und die Frimmersdorfer Sportler, die schon vor der Vereinsgründung als Interessengemeinschaft unterwegs waren, können Erfolge vorweisen: Sie haben einen Landes-Vizemeister (inklusive Quali zur Deutschen Meisterschaft) und mehrere Turniersieger in ihren Reihen. Just in diesen Tagen startet übrigens auch die neue Saison.

Zwar könnten die 3D-Sportler im Prinzip überall schnell mal ihren Wolf aufstellen (Pfeil und Bogen gelten nicht als Waffe, sondern als Sportgerät), aber doch träumen die „Free Hunters“ unter der Führung von Detlef Folgert von einem eigenen Gelände mit einem festen 3D-Parcour.

Der nächste befindet sich in Wuppertal. Und dort müssen die Aktiven auch regelmäßig zum Training fahren. Ein enormer Aufwand, der natürlich auch viele Interessenten vom Einstieg in diese Sportart abhält.

„Der ehemalige Hundeplatz hier in Frimmersdorf wäre ideal gewesen“, so Folgert. Doch da hält „Amprion“ den Daumen drauf. Eine Anfrage bei der Stadt nach geeigneten Flächen – zwei Hektar Wald – blieb bis dato erfolglos. In der Rekultivierung gebe es Möglichkeiten, doch da wäre eine Widmung als Sportanlage erforderlich. Und die setzt eine Änderung des Flächennutzungsplanes voraus. „Unser Ziel ist ein fester Parcour. Mit Gastzutritt.“

So lange werden die „Free-Bow-Hunters“ sicherlich noch des Öfteren mit einem Trainingswürfel durchs Gelände ziehen müssen. Beim „Roving“ wird auf einen solchen Würfel gezielt und geschossen. Und das geht eben nun einmal auch auf jeder Wiese.

(Kurier-Verlag)
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