„Beim Umbau der Innenstadt ist ein jeder willkommen“

Grevenbroich · Bürgermeister Klaus Krützen kennt die „Problemzonen“ in der Innenstadt: Der Bahnhof. Die Bahnstraße mit dem „Platz der Deutschen Einheit“. Die Leerstände an der Kölner Straße. Aber voller Inbrunst stellt er fest: „Unsere Stadt wird von vielen nur schlecht geredet.

 Das „Alte Rathaus“ könnte im Erdgeschoss für Gastronomie freigegeben werden. Allerdings denkt Bürgermeister Krützen dabei nicht an eine weitere Bäckerei, sondern eher in Richtung Bistro.

Das „Alte Rathaus“ könnte im Erdgeschoss für Gastronomie freigegeben werden. Allerdings denkt Bürgermeister Krützen dabei nicht an eine weitere Bäckerei, sondern eher in Richtung Bistro.

Sie ist besser, als viele behaupten.“ Deshalb fordert er die Kritiker auf, sich bei der Weitergestaltung der City miteinzubringen. Zugleich macht er deutlich: „Es darf keine Denkverbote geben.“

Krützen will vieles „neu denken“. So gibt es beispielsweise die Idee, die Fußgängerzone in den Steinweg und die Ölgasse auszudehnen. Einen entsprechenden Antrag brachte die SPD in der Ratssitzung am Donnerstag ein. „Aus anderen Städten kennt man doch diese versenkbaren Poller, die ein Befahren in den frühen Morgenstunden sowie für Feuerwehr und Müllabfuhr möglich machen“, so der Bürgermeister.

Dadurch sollen diese Straßen attraktiver und die Eigentümer unschöner Leerstände vielleicht motiviert werden, doch einmal in was Neues zu investieren. Ein von „Mein GV“ gefordertes Kataster über zweckentfremdet oder ungenutzten (Wohn)raum lehnte der Rat übrigens ab.

Für den Marktplatz will Krützen sich für eine Belebung und Ausweitung des gastronomischen Angebots – gerade auch in den Sommermonaten im Außenbereich – einsetzen. Hierzu will er unter anderem das „Café Kultus“ motivieren, das unter Umständen von einem Gewerbetreibenden unterstützt werden könnte.

Wenn sich die Anrainer nicht bewegen würden, kann „meinetwegen die Stadt vorangehen“: Das ,Alte Rathaus’ biete im Erdgeschoss doch hervorragende Möglichkeiten, um dort (nach Neusser Vorbild) Gastronomie zu etablieren.

Und auch bei der Drogen-Problematik rund um den Bahnhof („Das kann man nicht wegtun. Das ist so.“) denkt er über neue Wege nach: „Die Leute sind da. Warum richtet man am Bahnhof nicht eine Stube ein, wo sie sich geordnet versorgen können, ohne dass ihre Hinterlassenschaften überall herumliegen?“, fragt er.

Der Bürgermeister ist hoffnungsfroh gestimmt: „Ein Umdenkprozess hat eingesetzt“, ist er sich sicher. Hier seien gerade die Bürger-Versammlungen wichtig, weil sich dort jeder einbringen könne, nicht nur die „Lautschreier“. Selbstverständlich sei das alles ein „langer Prozess“, wenn es aber gelinge, im Rahmen der ISEK-Planungen die Bürger mitzunehmen und zum Mitmachen zu bewegen, könnten City wie Image (weiter) aufpoliert werden.

(Kurier-Verlag)
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