Schades Grafitti-Wand soll Schüler zum legalen Sprayen ermutigen

Grevenbroich · Vor drei Jahren hat Christoph Schade sein Fachabitur am Berufs-Bildungs-Zentrum absolviert. Jetzt ist er zurückgekehrt, um seiner künstlerischen Neigung nachzugehen: Auf dem Schulhof hat er eine bislang äußerst triste Absperrwand in einen wirklich farbenfrohen Blickfang verwandelt.

 Aus einer tristen Absperrwand wurde durch ein farbenfrohes Grafitti ein echter Hingucker, dem weitere folgen sollen.

Aus einer tristen Absperrwand wurde durch ein farbenfrohes Grafitti ein echter Hingucker, dem weitere folgen sollen.

Zwei Tage hat er für sein Kunstwerk benötigt. Nach zweimaligem Grundieren hat er mit Sorgfalt, Ruhe und Übersicht das großflächige Motiv gesprayt. „Das Bild zeigt eine subjektive Sicht auf die Schule und ihre Umgebung.“, erläutert der 25-jährige.

 Christoph Schade bei seiner künstlerischen Arbeit

Christoph Schade bei seiner künstlerischen Arbeit

Seine Arbeit unterscheidet sich deutlich von ärgerlichen Schmierereien auf öffentlichen und privaten Geländen. Deshalb ist er auch kein Unbekannter in der heimischen Graffitiszene.

Bereits seit 2005 ist er im Rhein-Kreis aktiv: Besonders in Dormagen hat er seine Spuren hinterlassen – etwa im Auftrag des Jugendamtes oder auf dem Werksgebäude der Unternehmens „Currenta“.

Sprayen bleibt seine Leidenschaft, aber auch seine Berufswahl passt ins Bild. Seit dem Abschluss an der Fachoberschule für Gesundheit und Soziales studiert er Kulturpädagogik an der Hochschule Niederrhein; derzeit schreibt er an seiner Bachelorarbeit.

Kunstlehrer und Bildhauer Jürgen Zaun hat sich dafür stark gemacht, dass Graffiti als Ausdrucksform vieler Jugendlicher seinen Platz am BBZ bekommt. Die Schulhofgestaltung von Christoph Schade bildet den Auftakt zu einem Graffitiprojekt, das in diesen Tagen startet.

Im Rahmen des Landesprogramms „Kultur und Schule“ können Schülerinnen aller Bildungsgänge teilnehmen. „Thematisch geht es um Identitätsfindung“, erklärt Jürgen Zaun. „Die Teilnehmer sollen künstlerisch ausdrücken, was ihnen wichtig ist, wofür sie stehen und wohin sie möchten.“

(Kurier-Verlag)
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