Fabian Broich und der Sport: Wer will, der findet Wege!

Vier Jahre hat er das schöne Vanikum gegen North Carolina eingetauscht und ist nun wieder zurück in Deutschland. Er gibt Seminare für Athleten einer Agentur, bevor diese in die Staaten einreisen. Außerdem hält er Vorträge an Schulen und Leistungszentren — vereinbart während des Aufenthaltes in Amerika oder auch bei spezifischen Problemen Skype-Meetings: Die Rede ist von Fabian Broich.

 Fabian Broich (oben rechts in Rot) ist begeisterter Fußball-Torwart. Er hat in den USA studiert, gelebt und Sport gemacht. Derzeit sucht er seinen ganz persönlichen Weg ins Arbeitsfeld rund um den Sport, die Pschologie und das Marketing.

Fabian Broich (oben rechts in Rot) ist begeisterter Fußball-Torwart. Er hat in den USA studiert, gelebt und Sport gemacht. Derzeit sucht er seinen ganz persönlichen Weg ins Arbeitsfeld rund um den Sport, die Pschologie und das Marketing.

Für die, die es noch nicht mitbekommen haben: Erzähl uns doch, was du in North Carolina gemacht hast.

Ich bin im August 2012 über ein Sportstipendium nach North Carolina transferiert und ein Jahr später dann in eine angesehene Fußball-Uni in South Carolina gekommen. Somit habe ich vier Jahre in Amerika an der "Winthrop University" Psychologie und BWL studiert und meinen Abschluss erworben. Ich bin in die Staaten gegangen, da ich weder Sport noch eine akademische Ausbildung vernachlässigen wollte. Somit konnte ich meinem Ziel nachgehen, in den Profisport zu gelangen — das wäre in Deutschland wegen des Schulsystems nahezu unmöglich geworden. Das US-College-System bietet dagegen die beste Möglichkeit für ein solches Studium.

Warum bist du wieder zurückgekehrt?

Der Grund, weshalb ich wieder hier bin, war relativ einfach: Mein Studentenvisum ist ausgelaufen.

Wie war die Rückkehr für dich?

Ich habe Mitte Mai meinen Abschluss in Amerika erworben und bin daraufhin wieder zurück gekommen. Die Rückkehr war unspektakulär — Ich hatte mich verändert und die Heimat war dieselbe.

Was hast du besonders an der Heimat vermisst?

Die Menschen habe ich vermisst — ansonsten sehr wenig. Als Vollzeit-Student wird in der Intensität eines Profisportlers trainiert. Das bietet wenig Platz zum Nachdenken, weil so unglaublich viel passiert. Zudem bildet man dort kein Team, sondern eine Familie mit Mitbewohnern und Mitspielern.

Welche Unterschiede konntest du zum deutschen Alltagsleben feststellen?

Ich habe jede Menge Unterschiede erlebt. Für mich gibt es jedoch kein "in Deutschland ist es besser" oder "in Amerika ist es schlechter". Was mich aber in Amerika gestört hat, waren die extrem teuren Supermärkte und die Schießereien. Ansonsten habe ich die Zeit sehr genossen.

Wie würdest du deine Eindrücke und Erlebnisse in den USA zusammenfassen?

Es ist relativ schwierig, ein Fazit zu schließen. Ich habe mich durch die unterschiedlichen Kulturen und Menschen aus der ganzen Welt maßgeblich verändert. Interessant fand ich vor allem, in der Rolle des "Ausländers" zu sein und in jeglicher Hinsicht sein Land zu repräsentieren. Es war eine unglaublich schöne und prägende Zeit. Ich habe akademisch und sportlich Erfolg gehabt und Freunde verteilt auf dem ganzen Globus gefunden.

Wie gestaltest du deine neuen Pläne in Deutschland?

Als ich im Mai nach Hause gekommen bin, habe ich mich bei Profi-Clubs vorgestellt. Meine Pläne sind nun andere. Ich habe bei Schalke im Bereich Sportpsychologie und Ernährungsberatung ein Praktikum gemacht. Zusätzlich wurde ich an der Sporthochschule in Köln für den englischsprachigen Master "Psychology in Exercise and Sport" angenommen. Vor einer Woche habe ich dann auch noch den Job als Sportpsychologe für die Sport Agentur "Sports Scholarships" aus Münster angenommen und werde mich nun neben des Studiums selbstständig machen.

Hast du schon Ziele nach deinem Studium?

Mein kurzfristiges Ziel ist mein Studium. Langfristig gesehen halte ich eine eigene Sportagentur nicht für unrealistisch.

Was ist mit einem erneuten Auslandsaufenthalt?

Das ist völlig offen. Ich reise gerne und fühle mich nicht an meine Heimat gebunden. Es ist also sehr realistisch, wenn mich ein interessantes Angebot erreicht, dass ich dieses auch annehme (momentan ist er wieder auf Island).

Wie lautet dein persönliches Lebensmotto?

Wer nicht will, findet Gründe. Wer will, findet Wege.

Das Interview mit dem Ex-Vanikumer Fabian Broich mit dem Faible für intelligenten Rap führte Alina Gries vom Erft-Kurier.

(Kurier-Verlag)
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