„Gender-Gerechtigkeit in der Sportförderung“ Urteilt Sportamt bald über „Qualität und Quantität“?

Grevenbroich · Mit einem ganz besonderen Antrag überraschen die „Grünen“ in der Ratssitzung in der kommenden Woche: Ihnen geht es nämlich um die „Gender-Gerechtigkeit in der Sportförderung“...

 Peter Gehrmann führt die „grüne“ Ratsfraktion an.

Peter Gehrmann führt die „grüne“ Ratsfraktion an.

Foto: Grüne/TRENKLER

„Die Geschlechtergerechtigkeit ist ein wichtiger Aspekt in der kommunalen Daseinsvorsorge. Dieser Anspruch gilt auch für die Verteilung von städtischen Mittel im Sportbereich“, betont Peter Gehrmann, seines Zeichens Chef der „grünen“ Fraktion im Grevenbroicher Rat

Aus dem städtischen Haushalt sei allerdings nicht ersichtlich, „ob Männer und Frauen in gleicher Weise von den haushaltspolitischen Entscheidungen profitieren.“ Er fordert deshalb den „Gleichstellungsblick“, unter dem die Mittelverwendung im Sportbereich dargestellt werden soll.

Konkret wollen Gehrmann und seine Fraktionskollegen wissen, wer von der Sportförderung – aufgesplittet nach allen Teilbereichen – profitiert. „Wie hoch ist jeweils der Anteil der Frauen und Männer? Oder kann ein Zahlenverhältnis zumindest geschätzt werden?“, hat er als klaren Arbeitsauftrag in seinen Antrag geschrieben.

Mehr noch: „Nutzen Männer und Frauen die Leistung gleichermaßen? Wenn ja: in welcher Weise? Wenn nein: Gibt es sachliche Gründe für die Ungleichbehandlung?“, fragt der „grüne“ Politiker.

Weitreichend seine nächste Frage: „Stimmen Qualität und Quantität des Angebots?“. Mit anderen Worten: Die Verwaltung wird damit zum Beispiel aufgefordert, die unterschiedlichen Kinder-Turngruppen der jeweiligen Vereine zu bewerten und zu vergleichen. Und diese Wertungen sollen, wenn man den Gedanken zu Ende denken will, natürlich auch mit der Förderung durch die Stadt verknüpft werden.

Ein schwerwiegender Antrag, der in der kommenden Woche auf den Tisch kommen wird, heißt es aus anderen Fraktionen.

Am Rande: Im Antrag ist von „Männern“ und „Frauen“ die Rede. Fraktions-Chef Dr. Peter Gehrmann macht aber deutlich: „Natürlich gibt es mehrere Geschlechter (Sex und Gender), welche allerdings für die Beantwortung der Frage in Männer und Frauen zusammengefasst werden.“

„Männliche und weibliche Budgetverteilung“ in der Sportförderung – auf das Ergebnis kann man wirklich nur gespannt sein

(Gerhard P. Müller)
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