Kaiser fragt: Geht es wie in alten Zeiten nur um den Kampf Neuss vs. Grevenbroich? „Notfallversorgung 24/7, rund um die Uhr“

Grevenbroich · „So wie kürzlich ein schweres Gewitter mit Starkregen große Teile von Grevenbroich in Mitleidenschaft zog, so droht das nächste unschwer größere Gewitter in Form einer Schließung des ,St. Elisabeth’-Krankenhauses für die Grevenbroicher Bürger“, überschreibt CDU-Fraktions-Chef Wolfgang Kaiser jetzt einen offenen Brief zur aktuellen Situation des „Rheinland-Klinikums“.

Bald stehen wieder Sitzungen und Beratungen rund um das Grevenbroicher Krankenhaus an. CDU-Fraktions-Chef Wolfgang Kaiser macht Druck mit einem offenen Brief.

Foto: RKN

Kaiser sieht die „alten Zeiten mit Neuss vs. Grevenbroich“ wieder aufleben und orakelt: „Auch wenn alle Beteiligten das Wort ,Schließung’ nicht aussprechen, so wird der Standort Grevenbroich mit dem ,St. Elisabeth’-Krankenhaus faktisch langsam, aber sicher abgenabelt. Von den Versprechen zur Fusion der Krankenhäuser und der Spezialisierung ist keine Rede mehr. Aktuell geht es nur noch um Teilschließungen und den damit verbundenen Abbau der stationären Einheiten. Das Ziel dieser Strategie scheint sehr offensichtlich.“

Nur durch den Erhalt des Elisabeth-Krankenhauses könne für die Bürger aus Grevenbroich, Rommerskirchen und Jüchen mit ihren rund 100.000 Einwohnern die dringend notwendige Versorgung gesichert werden. Hinzu komme, dass aktuell in Grevenbroich acht Hausarzt-Praxen unbesetzt seien. Und man dürfe sich schon fragen, „warum Neuss mit rund 150.000 Einwohnern und einem zweiten Etienne-Krankenhaus und der unmittelbaren Nähe zu Kliniken in Düsseldorf so bevorzugt gesehen wird. An dieser Stelle ist auch festzuhalten, dass der Investitionsstau im Neusser Lukas-Krankenhaus nicht nur baulich, sondern auch betrieblich massiv ist und hier sehr viel Geld investiert werden muss“, macht Kaiser klar.

Aus Neuss würde eine drohende Insolvenz als Druckmittel aufgebaut: „Aber ein Insolvenzverwalter würde eine objektive Bewertung der beiden Häuser vornehmen. Wer weiß dann schon, ob nicht doch der Standort Grevenbroich gegenüber dem von Neuss mit Blick auf die hohen Investitionen bevorzugt würde“, überlegt Kaiser in dem offenen Brief.

Wolfgang Kaiser kämpft ums Grevenbroicher Krankenhaus.

Foto: CDU

Und Kaiser rechnet vor: Im Jahr 2022 wurden rund 20.000 Patienten in der Notaufnahme behandelt. Der Rettungsdienst hat in 2022 und 2023 je rund 5.000 Fahrten zum „St. Elisabeth“ durchgeführt. „Wer soll denn die Patienten in Zukunft behandeln? So mancher Rettungswagen wird vielleicht aufgrund der räumlichen Nähe oder widriger Straßenzustände demnächst nach Rheydt fahren, denn was nützt ein Krankenhaus in Neuss, wenn der Patient es nicht mehr rechtzeitig erreicht?“

Kaiser weiter: „Aktuell wird der Aufbau einer stationären Reha am Standort Grevenbroich angedacht, so wurde zumindest dem Aufsichtsrat des Klinikums und dem Ältestenrat in Grevenbroich berichtet. Was muss man sich darunter vorstellen? Laut Geschäftsführung sollen die Räumlichkeiten des Krankenhauses an einen privaten Dritten vermietet werden. Einige bildliche Darstellungen wurden gezeigt, dem Aufsichtsrat wurden sie bis heute nicht zur Verfügung gestellt. Was ist mit den zugehörigen Zahlen, Daten und Fakten? Und was ist mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?“

Sein Fazit: „Für die Region Grevenbroich, Rommerskirchen und Jüchen ist es dringend erforderlich, dass nicht nur das ,St. Elisabeth’-Krankenhaus, sondern auch dessen Notfallversorgung erhalten bleibt! Notfallversorgung 24/7, rund um die Uhr.“

(-gpm.)
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