Nur jeder zehnte Händler beteiligte sich an Umfrage

Grevenbroich · Man merkte Stadtplanerin Dorothea Rendel ganz deutlich das Bemühen an, jede auch nur andeutungsweise falsche Formulierung zu vermeiden. Aber schon allein die Zahlen sprechen eine mehr als eindeutige Sprache.

Bis zum Wochenende lief die Befragung der "GMA — Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung" in Köln für die Fortschreibung des Einzelhandelsstandortkonzeptes aus dem Jahr 2009. Hierdurch soll eine planerische Grundlage für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung des Einzelhandels in Grevenbroich geschaffen werden.

"Die Resonanz bei den Bürgern war ganz hervorragend. Und dafür wollen wir uns auch bedanken", so Rendel. Die GMA hatte 500 Grevenbroicher und 300 Bürger — repräsentativ ausgewählt — befragt. Darüber hinaus hatten weit über 1.000 Bürger ihre Meinung online angegeben.

"Was nicht so gut läuft, ist die Befragung des Einzelhandels. Der hat sich relativ wenig beteiligt", so Rendel. Und sie wiegelt ab: "Klar, die haben viel zu tun. Aber es ist in ihrem eigenen Interesse, sich zu beteiligen."

Sollte man meinen. Fakt ist aber: Von rund 300 speziell angeschriebenen Einzelhändlern (137 davon in der Innenstadt) haben gerade mal 30 sich die fünf Minuten Zeit genommen, um die GMA-Fragen zu beantworten. Und das, obwohl Werbering und IHK für die Bedeutsamkeit der Umfrage engagiert geworben haben.

Das Wort "Desinteresse" wurde von allen Vertretern der Stadt vermieden. Florian Herpel, der neue Dezernent, stellte allerdings fest, dass die Beantwortung der Fragen per Internet "nicht weh tue". Und dass für irgendeine Auswertung 30 Einsendungen nicht als repräsentativ angesehen werden könnten.

Pressesprecherin Ines Hammelstein unterstrich noch mal, dass die Auswertung anonym erfolge und dass der Datenschutz in allen Belangen gewährleistet sei.

Da aber die Hoffnung bekanntermaßen zuletzt stirbt, wurde die Frist speziell für die Einzelhändler bis zum 19. Februar verlängert. Alle bisher "schweigsamen" Händler sollen mit einer Postkarten-Aktion erneut angeschrieben werden. Also gibt es noch mal zwei Wochen Frist, um wach zu werden ...

(Kurier-Verlag)
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