Rolf Heimann: Zwischen Blues und Flüchtlingshilfe

Hochneukirch · „Professor Bottleneck”: Das ist in Wahrheit zwar kein richtiger Professor, sondern Rolf Heimann, pensionierter Gymnasiallehrer. Unter dem Namen stieg der 70-Jährige in die Bluesband und zuletzt in „Link in the Chain“ ein.

 Rolf Heimann als „Professor Bottleneck“ tritt mit „Link in the chain“ in Otzenrath auf.

Rolf Heimann als „Professor Bottleneck“ tritt mit „Link in the chain“ in Otzenrath auf.

Foto: Foto: privat

Zu seinem Künstlernamen erklärt er: „Viele Künstler im Blues bezeichneten sich immer als ,Professor. Bottleneck ist eine spezielle Gitarrentechnik, die ich spiele. Deshalb der Name.“

Der 70-Jährige ist seit einem Jahr Mitglied der Band „Link in the Chain“, welche ihren ersten Auftritt in Jüchen haben wird. „Wir passten in der Band zueinander, wie ,Topf und Deckel. Von Anfang an haben wir harmoniert,“ schwärmt Heimann über die Truppe. Der musikalische Werdegang des vierfachen Vaters ist lang und umfasst zahlreiche Bands. Dem Musizieren gab sich Heimann schon seit dem elften Lebensjahr hin, woran sich für ihn bis heute nichts geändert hat. „Zuerst spielte ich in einer Schülerband in Poona/Indien für fünf Jahre. Danach kehrte ich auf den Wunsch meiner Eltern nach Grevenbroich zurück, wo ich auch aufgewachsen bin, und machte mein Abitur. Hier spielte ich damals in der Schülerband ,The Bats’“, so Heimann weiter. In den 1980er Jahren musizierte er dann in der Politrock-Gruppe „Blueswurst“, die auch Teil der damaligen Friedensbewegung war. Neben dem Musizieren in einer Band, rockt Rolf Heimann die Bühne auch als Solo-Künstler. Nicht nur hier, sondern auch in den USA. „Ich reise vor allem in den Süden und Osten der USA. Dabei fasziniert mich trotzdem sehr der Blues, welcher in den Appalachen, Nordamerika, gespielt wird. Dieser ist schottischen Ursprungs und wird auch ,weißer Blues genannt“, erinnert sich der Musiker. Seine Leidenschaft zum Blues entwickelte sich dabei aus vielen Gründen: „ Zum Einen bin ich mit Bands wie den ,Rolling Stones’ aufgewachsen, zum Anderen hat der Blues seine eigene intensive seelische Seite. Es wird sehr viel improvisiert, was mir sehr Spaß macht.“ Und auch im Asylkreis Hochneukirchen ist er aktiv. „Seit den vergangenen drei Jahren ist die Arbeit im Asylkreis sehr intensiv geworden, obwohl die Anzahl der Flüchtlinge sinkt. Integration dauert und schließt zum Beispiel die Wohnungssuche mit ein. Diese ist schwieriger geworden, weil für Alleinstehende Suchende keine Wohnungen zu finden sind“, erzählt er weiter. Die Musik kommt trotz Ehrenamt aber nie zu kurz. Am 27. Oktober um 20 Uhr tritt Heimann mit „Link in the Chain“ in der Evangelischen Kirche Otzenrath auf.

Pia Schürmann

(Kurier-Verlag)
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