1. Jüchen

Antwort von „Hope“: Ein Überwältigendes Gefühl „Weil sie meine Hoffnung auf Leben ist“

Antwort von „Hope“: Ein Überwältigendes Gefühl „Weil sie meine Hoffnung auf Leben ist“

„Ich nenne sie ,Hope’, weil sie meine Hoffnung auf Leben ist und nicht ,liebe Spenderin’ schreiben wollte. Mich nenne ich ,Lucky’, weil ich so viel Glück hatte, dass sie sich hat typisieren lassen“, schreibt Leni Jorißen.

Seit der Stammzellentransplantation im Mai ist viel Zeit vergangenen. „Das Gefühl, das ich hatte, als ich ihren Brief bekommen habe, war überwältigend“, erzählt Leni Jorißen, „ein bisschen Sorge hatte ich schon, dass sie nicht antwortet, und mich vielleicht gar nicht kennen lernen möchte.“ Anfang August hat Jorißen endlich eine Antwort von der Spenderin auf ihren Brief bekommen: „Sie möchte den Kontakt gerne halten und mich später auch kennen lernen.“ Bisher wusste die 53-Jährige nur, dass ihre Lebensretterin aus Dresden kommt und 38 Jahre alt ist. Den Namen dürfen sich die beiden erst im Mai 2020 verraten. „Und jetzt kommt eine wunderschöne Geschichte“, lächelt Jorißen versonnen, „genau zu dem Zeitpunkt, als sie an der Apherese-Maschine lag und ihr meine neuen Stammzellen entnommen wurden, hat ihre Mutter ihr eine Nachricht auf die Mailbox gesprochen. Sie wäre mit ihrem Vater auf dem Weg ins Krankenhaus, weil er, nach elf Jahren an der Dialyse, eine Spender-Niere bekommt.“ Dabei strahlt die Gieratherin liebevoll.

„Meine Tochter Maike sagte sofort ,das ist Karma’.“ Nachdem weder eine Chemo-, Strahlen- und letztlich zwei Eigenstammzelltransplantation den Knochenmarkkrebs nicht stoppen konnte, war Leni Jorißen auf eine Fremdstammzellentransplantation angewiesen. Zum Geburtstag kam dann die Neuigkeit: Es wurde eine Stammzellenspenderin gefunden. Und dann ging alles ganz schnell. Seit Anfang Juli ist die Gieratherin wieder zu Hause. Trotz einiger Einschränkungen geht es Jorißen aber besser als vielen anderen Stammzelltransplantierten. „Bei mir ist es zur Zeit ein einziges Auf und Ab. Mal geht es mir supergut und dann auf einmal sehr schlecht“, erzählt Leni Jorißen. Doch die 53-Jährige bleibt weiterhin optimistisch.

Alina Gries

(Kurier-Verlag)