Die Ritter von Nettesheim legten vor 500 Jahren den Kirchen-Grundstein

Nettesheim · Die Kirche „St. Martinus“ Nettesheim feiert „500 Jahre Gotik“ mit einem Festhochamt und einem bunten Konzert.

 Dieser Stein macht deutlich, warum am kommenden Sonntag in der Nettesheimer Kirche 500 Jahre gefeiert werden können.

Dieser Stein macht deutlich, warum am kommenden Sonntag in der Nettesheimer Kirche 500 Jahre gefeiert werden können.

Foto: Foto: Mon.

Am kommenden Sonntag beginnen die Feierlichkeiten um 9.15 Uhr mit einem Festhochamt in der Kirche „St. Martinus“. Der Pfarr-Cäcilienchor singt die „Missa Lumen“ von Maierhofer. Zur Festfeier gehört auch ein buntes Konzert mit Melodien aus Musical und Operette um 16 Uhr der Schützenhalle Frixheim. Anschließend sind noch alle zum Umtrunk eingeladen.

„Warum feiern wir gerade jetzt zum Patrozinium 500 Jahre gotische Kirche ,St. Martinus’?“, fragt Dechant Monsignore Franz Josef Freericks. Und er gibt gleich selbst auch die Antwort: „Wer genau hinschaut, entdeckt an der Längsseite der Kirche in der Sebastianus-Straße einen Stein mit zwei Jahreszahlen. Daraus können wir entnehmen, dass der gotische Teil unserer Kirche bereits 1515 vollendet war.“

Also vor 500 Jahren stand in Nettesheim eine gotische Kirche an dem Platz, wo vorher wohl eine romanische Kirche gestanden hatte. Ursprünglich stand da eine Eigenkirche der Ritter von Nettesheim. Im Jahr 1195 traten die Ritter von Nettesheim dann das Patronat an das Kölner Stift „St. Kunibert“ ab.

Das unterste Geschoss des Kirchturms stammt aus dem 12. Jahrhundert und bezeugt wie das Martinus-Patronat der Kirche, dass sie auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. 1241 legte der Propst von „St. Kunibert“ den Grundstein zu einem Neubau. Im burgundischen Krieg hatte die Kirche außer dem wehrhaften Kirchturm erheblichen Schaden genommen, so dass sie neu erbaut wurde.

Der Bau im gotischen Stil war nach 40-jähriger Bauzeit 1515 vollendet. Diese Kirche stand so bis 1858, als der Chorraum abgerissen wurde und das Kirchenschiff um drei Achsen mit einer neuen Chor-Apsis erweitert wurde.

Der Neubau war höher als der alte Teil. Im Jahr 1885, also vor 130 Jahren, wurde die Höhe des Altbaus dem Neubau angepasst und der Kirchturm um eine zweite Glockenstube aufgestockt.

Aus Anlass des Jubiläums hat der Fest-Ausschuss des Martinus-Rates einen bebilderten Führer über die Kirche „St. Martinus“ in Nettesheim drucken lassen. Nach dem Festhochamt und nach dem nachmittäglichen Konzert wird dieser gegen eine Spende von zwei Euro an alle Interessierte verteilt.

„Spenden über die Schutzgebühr von zwei Euro sind nicht nötig, aber ausgesprochen willkommen“, so der Geistliche. Außerdem werden vor und nach dem Konzert ausgewählte Bilder aus dem kleinen Führer präsentiert.

-ekG.

(Kurier-Verlag)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
15 neue Räume
Eröffnung der „neuen“ Kastanienschule zu „St. Martin“ 15 neue Räume
Aus dem Ressort