Drei einig: Flüchtlinge auf die gesamte Stadt verteilen

Grevenbroich · Wenn am 1. August die Bauarbeiten zur neuen Gesamtschul-Mensa an der Parkstraße beginnen, dann verliert die Stadt ein Haus, das momentan mit Flüchtlingen belegt ist. Und spätestens dann muss die Frage nach zusätzlichem Wohnraum beantwortet werden.

Die CDU-Spitze zeigt geschlossen Flagge: Sie spricht sich für eine dezentrale Unterbringung aus.

Partei-Chef Norbert Gand und Bürgermeisterin Ursula Kwasny hatten schon Mitte Mai im Erft-Kurier deutlich gemacht,

dass eine dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge aus vielerlei Gründen sinnvoller sei: So könne man besser nach Herkunftsländern und kulturell-religiösem Hintergrund differenzieren. Die Integration falle leichter und es sei einfacher, Ehrenamtler für die Betreuung der Gestrandeten zu finden.

Bürgermeisterin Kwasny machte jetzt in einem Exklusiv-Gespräch mit dem Erft-Kurier deutlich, dass es in den südlichen Stadtteilen schon viele Flüchtlingsheime gebe, dass aber auch die anderen Stadtteile ihren Beitrag leisten müssten. Dabei spiele vor allem die Größe der Wohnheime die entscheidende Rolle.

„Jeweils 60 bis 80 Flüchtlinge pro Standort sehen wir als Obergrenze. Das wäre sozialverträglich“, macht Fraktions-Chef Wolfgang Kaiser deutlich. Und verweist auf die absolute Geschlossenheit der CDU: Partei, Fraktion und Bürgermeisterin zögen (natürlich nicht nur in dieser Frage) an einem Strang.

„Wir wollen an dem Standort ,Merkator-Straße’ festhalten. Aber dieser ist nur einer von vielen Standorten“, erläutert die Bürgermeisterin. Seien in der Verwaltung zunächst Pläne entwickelt worden, dort in zwei Ausbaustufen insgesamt 200 Flüchtlinge unterzubringen, sollen es nach Willen der CDU nun maximal 80 sein.

Dabei macht sich Kaiser allerdings noch Sorgen darüber, ob und wie der verbleibende Rest des Stadtgrundstücks sich dann vermarkten lasse. In seinen Augen könnte ein Container-Lösung optimal sein, weil sie mehr Option für die Zukunft aufrechterhalte.

Apropos Kosten: „Wir können die 3,5 Millionen nicht in unseren Haushalt bringen“, betont Kaiser im Weiteren. Das würde das gesamte Haushaltssicherungskonzept umwerfen. Auch dies würde für Container-Lösungen sprechen. Auch privat finanzierte Modelle will er geprüft wissen. Hier bekommt er Unterstützung von der Bürgermeisterin: „Was auf uns als Stadt abgewälzt wird, ist ein Unding“, betont sie nachdrücklich. Gerade das Land lasse die Gemeinden eklatant im Stich.

(Kurier-Verlag)
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