Gabriele Zech startet einen Aufruf via Erft-Kurier Gesucht: Spielleute, die für Senioren musizieren

Grevenbroich · Sie hat sich zeitlebens für andere eingesetzt. Viele Jahre engagierte sie sich so zum Beispiel für die damalige Initiative "Aktion Sorgenkind". Damals wurde Gabriele Zech auch mit der "Gold-Medaille" der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgezeichnet.

 Gabriele Zech engagiert sich zeitlebens. Momentan kümmert sie sich unter anderem um die Bewohner bei „pro Talis“.

Gabriele Zech engagiert sich zeitlebens. Momentan kümmert sie sich unter anderem um die Bewohner bei „pro Talis“.

Eigene Krankheit und der plötzliche Tod des Ehemannes führten die Neusserin nach Grevenbroich.

Und hier ging ihr Engagement gleich weiter. So meldete sich Gabriele Zech bei der Kapellener Grundschule, bot sich an, mit Migrationskindern, die sprachlich hinterher hinken, lesen zu üben. Im vergangenen Schuljahr hatte sie so fünf Jungen und Mädchen, die mit ihr Bücher lasen und sich auch sonst in Schulsachen helfen ließen. Nur mit der modernen Art der Mathematik hat die 77-Jährige nichts am Hut. "Damals zur Zeit der Mengenlehre habe ich das für mich abgehakt", lacht sie.

Ihre Lesestunden brachten Erfolg: Drei ihrer Schützlinge besuchen jetzt weiterführende Schulen mit Zielrichtung Abitur. Doch nicht nur bei den Kindern fungiert Gabriele Zech als Vorleserin.

Seit der Eröffnung des "pro talis"-Senioren-Wohnheimes am "Linden-Carrée" arbeitet sie auch dort ehrenamtlich mit, bietet Vorleserunden an. "Ich lese aus der Zeitung, zum Beispiel aktuelle Themen aus der ,Zeit'", verrät sie. Dabei habe sie sich ganz bewusst gegen "alte Literatur" entschieden. Vielmehr lese sie das, "was uns alle interessiert. Da ich im gleichen Alter bin, kenne ich mich da ja aus", so Gabriele Zech bei ihrem Besuch in der Redaktion des Erft-Kurier.

Klar gebe es einige Zuhörer, die langsam in die Demenz abglitten. "Aber ich habe auch einige Zuhörer, die möchte ich nicht unterfordern", macht sie klar. Demnächst soll gar einmal die Türkei und deren Politik das Lese-Thema sein.

Am vergangenen Donnerstag tauchte nun eine Wunsch der Senioren auf: "Unsere Mitbewohner würden gerne ein Ständchen der Schützen haben", trägt sie die Bitte in die Redaktion des Erft-Kurier. Und: "Sie fühlen sich noch nicht so richtig heimisch hier."

Sie weiß von anderen Senioren-Wohnheimen, wo diese Ständchen Tradition haben. Auch in Stadtmitte. "Aber wird sind ja ein privates Wohnheim. Vielleicht liegt es ja daran", überlegt sie. Sollte was machbar sein, wäre Einrichtungsleiter Axel Volbeding der richtige Ansprechpartner, so Gabriele Zech.

-gpm.

(Kurier-Verlag)
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