Sterne-Verbot: Keine Aufheller für die Straßen und die Seelen

Wevelinghoven · „Keine Sterne in Athen“ sang seinerzeit Stefan Remmler in einem seiner Hits. „Keine Sterne in GV“ soll in diesem Advent Realität werden. Denn die Stadt will ihre Straßenlaternen dafür nicht mehr anzapfen lassen. Der Grund ist klar: Wegen Putins Krieg in der Ukraine muss allerorten Strom gespart werden...

Der Unterschied: Links erhellt und erwärmt ein leuchtender Stern die dunkle Nacht in der Gartenstadt. Wenn der jetzt wegfällt, zeigt das rechte Bild was bleibt: nur dunkle und kalte Nacht.

Der Unterschied: Links erhellt und erwärmt ein leuchtender Stern die dunkle Nacht in der Gartenstadt. Wenn der jetzt wegfällt, zeigt das rechte Bild was bleibt: nur dunkle und kalte Nacht.

Foto: KV.

„Die Situation auf dem Energiemarkt bleibt weiterhin angespannt und niemand kann die Temperaturen der kommenden Monate vorhersagen. Deshalb zählt weiterhin jeder Beitrag: Energie sparen trägt dazu bei, den Bedarf an Gas, Kohle und Öl zu verringern, energiepolitisch unabhängiger zu werden, Geld zu sparen und das Klima zu schützen. Dafür bitten wir auch um die Unterstützung aller Bürger“, betonte am Montag Lukas Maaßen auf eine Anfrage der Redaktion des Erft-Kurier.

Trotz Energiekrise solle die Advents- und Weihnachtszeit in Grevenbroich auch in diesem Jahr „festlich“ werden. „Allerdings müssen auch wir unseren Teil zum Energieeinsparen leisten“, so Stadtsprecher Maaßen weiter.

Weil vom 23. November bis zum 22. Dezember wieder ein Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz in Stadtmitte stattfindet, habe man sich dafür entschieden, in Stadtmitte im Bereich des Marktplatzes nicht auf eine Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten. „Dafür werden die Nebenstraßen nicht beleuchtet.“

„In allen weiteren Ortsteilen wird durch die Stadtbetriebe jeweils ein Weihnachtsbaum mit Lichterketten geschmückt. Vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Energiekosten wollen wir damit einen, für alle Beteiligten, tragfähigen Kompromiss schaffen“, so Maaßen.

In einigen Ortschaften werde die Weihnachtsbeleuchtung in Eigenregie aufgehängt. Der Stadtsprecher: „Dort appellieren wir, in diesem Jahr ebenfalls zu verzichten oder deutlich zu reduzieren.“

In Wevelinghoven zum Beispiel hängt der Bürger-Schützen-Verein  eigentlich in jedem Jahr Mitte November die „WIG-Sterne“ an den Straßenlaternen auf. „Jedoch in diesem Jahr wird uns die Stromentnahme seitens der Stadt untersagt. Auf Grund dessen haben wir beschlossen, in diesem Jahr die Sterne erst gar nicht aufzuhängen“, kommentierte bereits am Dienstag Morgen Oliver Benke, Sprecher der „Werbe- und Interessengemeinschaft Wevelinghoven“.

Und er fügt an: „Obwohl einerseits verständlich, finden wir das persönlich sehr, sehr schade. Sind die aktuellen Zeiten im Moment doch eh schon düster genug. Die Energiekosten schnellen in die Höhe, die Spritpreise steigen fast täglich und auch viele Materialien und Produkte, teilweise sogar Lebensmittel, werden knapp. Nur allzu gerne hätten wir hier mit unseren ,leuchtenden‘ Sternen ein wenig Licht in die dunkle Zeit gebracht und somit auch die allgemeine Stimmungslage wieder etwas aufgehellt.“

Findig wie die WIG-Aktiven sind, haben sie jetzt zu einer Aktion „Licht statt Krieg“ aufgerufen. Mehr dazu auf Seite am Samstag in der Printausgabe.

Gerhard P. Müller

(-ekG.)
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