Industriepark „Elsbachtal“ Nachhaltige Vermarktung

Grevenbroich · Bei der Vermarktung der Flächen des geplanten interkommunalen Gewerbegebietes Industriepark „Elsbachtal“ spielen nicht nur wirtschaftliche, sondern auch Nachhaltigkeitskriterien eine wichtige Rolle. Die Wirtschaftsförderungen der Städte Grevenbroich (GFWS) und Jüchen haben dazu gemeinsam mit dem Eigentümer RWE ein innovatives und zukunftsweisendes Verfahren auf den Weg gebracht.

Kristiane von dem Bussche, Geschäftsführerin der GFWS (Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing Grevenbroich).

Kristiane von dem Bussche, Geschäftsführerin der GFWS (Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing Grevenbroich).

Foto: GFWS

Damit soll sichergestellt werden, dass Nachhaltigkeitskriterien bereits in den ersten Überlegungen zur Flächenvergabe berücksichtigt werden. Nach einer ersten Qualifizierungsrunde wurden nun Unternehmen ausgewählt, mit denen weitere Gespräche geführt werden.

Der Industriepark „Elsbachtal“, ein interkommunales Gewerbegebiet der Städte Jüchen und Grevenbroich, bietet mit einer Fläche von 42 Hektar viel Raum für neue Gewerbeansiedlungen. Dabei ist das Areal an der ehemaligen B 540, heute B 59 n, als Industriegebiet ausgewiesen und richtet sich vorrangig an größere Gewerbebetriebe mit 24/7-Betrieb, industrielle Produktionen und so genannte „Störfallbetriebe“, die nicht unmittelbar in oder angrenzend an Wohngebiete angesiedelt werden können.

Innovatives Flächenvergabeverfahren
Um geeignete Unternehmen anzusprechen, haben die Kommunen gemeinsam mit dem RWE zunächst einen Kriterienkatalog zur Vergabe der Flächen entwickelt. Klassische Kriterien wie Arbeitsplatzdichte und -qualität und Gewerbesteueraufkommen wurden ebenso berücksichtigt wie Kriterien der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit.

Dazu zählen die Reduzierung der versiegelten Fläche, die Einrichtung von Betriebskantinen, Umsetzung von Dachbegrünungen, Ausbildungsangebote und betriebliche Weiterbildung oder die Darstellung des regionalen Engagements. Abgefragt wurde auch, inwieweit regionale Lieferanten von der Ansiedlung profitieren und ob regionale Wertschöpfung stattfindet.

Die Unternehmen wurden zu einem Bewerbungscoaching eingeladen, konnten Ihre Vorhaben vorstellen und erhielten Anregungen, die in die finale Bewerbung eingeflossen sind.

Im Ergebnis haben die Wirtschaftsförderungen gemeinsam mit dem RWE Belegungsvorschläge erarbeitet, die von den politischen Gremien in Grevenbroich und Jüchen bestätigt wurden. RWE wird als Eigentümer der Flächen mit den ausgewählten Unternehmen konkrete Verkaufsgespräche aufnehmen, sobald der Abschluss des Bebauungsplanverfahrens absehbar ist.

Bis dahin werden den ausgewählten Unternehmen gemeinsame Gesprächsrunden angeboten, um Synergiepotenziale bei der Planung des Industrieparks auszuloten. Wird eine zentrale Wärmeversorgung angestrebt oder setzt man auf individuelle Lösungen? Welchen Bedarf an technischer Infrastruktur haben die Unternehmen?

Geprüft werden soll auch, ob weitere Themen gemeinsam gedacht werden können, um Kosten und Ressourcen zu sparen: Benötigt beispielsweise jeder eine Kantine, einen Betriebskindergarten, einen Shuttleservice vom Bahnhof oder können diese und weitere Themen gemeinsam organisiert werden?

Ein erste Abstimmungsrunde mit den ausgewählten Firmen, an der auch Versorgungsunternehmen für Strom, Wasser und Telekommunikation teilgenommen haben, hat in dieser Woche stattgefunden. Ziel der gemeinsamen Gesprächsrunden ist es, bereits in einer frühen Phase des Ansiedlungsprozesses betriebsübergreifende Lösungen mit den neuen Nachbarn zu finden.

(GFWS)
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