Zusammenbruch beim Fußball: WfB-Mitarbeiter als Lebensretter

Grevenbroich · Maria und Ralf Lipperson sind überglücklich, dass es ihrem Sohn Carlos wieder besser geht – und auch Bruder Daniel sieht voller Hoffnung einer gemeinsamen Zukunft entgegen. Das sah Ende des Jahres noch ganz anders aus.

 Carlos Lipperson auf der Intensivstation der Düsseldorfer Uni-Klinik. Inzwischen geht es ihm besser.

Carlos Lipperson auf der Intensivstation der Düsseldorfer Uni-Klinik. Inzwischen geht es ihm besser.

Foto: Fotos: Ralf Lipperson

Carlos war bei einem Fußballspiel zusammengebrochen. Lebensbedrohlich. Heute wissen die Eltern, wem ihr Sohn sein Leben zu verdanken hat: Norbert Kaumanns und Karl Reiner Bühme, beide Mitarbeiter der WfB Hemmerden.

 Fußballfan Carlos Lipperson beim Stadionbesuch.

Fußballfan Carlos Lipperson beim Stadionbesuch.

Was war passiert? Carlos spielte am 18. Dezember mit Kollegen und Begleitpersonen aus der WfB Hemmerden (jetzt „Varius-Werkstätten“) Fußball, als er plötzlich zusammenbrach. Norbert Kaumanns und Karl Reiner Bühme begriffen sofort, dass es sich um etwa Ernstes handelte.

Carlos hatte einen Herz-/Kreislaufstillstand erlitten. Die beiden riefen umgehend einen Notarzt und – noch wichtiger – begannen sofort mit den richtigen Maßnahmen, der Herzmassage und der Mund-zu-Mund-Beatmung. Vater Ralf Lipperson: „Damit haben sie Carlos das Leben gerettet. Hätten sie nicht alles richtig gemacht, hätte auch der zehn Minuten später eintreffende Notarzt meinem Jungen nicht mehr helfen können.“ Immerhin brauchte der Notarzt weitere zwölf Minuten, um Carlos endgültig zu reanimieren.

Was dann passierte beziehungsweise nicht passierte, versetze die Eltern in große Angst. Das Notarzt-Team hatte versprochen, die Eltern über die weiteren Schritte zu informieren, vor allen Dingen darüber, wo Carlos hingebracht worden sei. „Leider passierte da gar nichts. Wir waren gezwungen, alles selbst herauszufinden, nachdem die WfB uns informiert hatte, dass Carlos beim Fußballspielen zusammengebrochen und ins Krankenhaus gebracht worden sei.“ Noch schlimmer: Auch die Ärzte in der Düsseldorfer Uni-Klinik waren nicht darüber informiert, dass bereits bis zum Eintreffen des Notarztes lebensrettende Maßnahmen durchgeführt worden seien.

In der Annahme, dass Carlos zehn Minuten lang nicht versorgt worden sei, eröffneten sie den Eltern, dass Carlos nicht zu retten sei, wenn doch, dann mit größeren Hirnschäden aufgrund der Sauerstoff-Unterversorgung. Erst am Abend des nächsten Tages erreichte Norbert Kaumanns die Eltern und konnte aufklären.

Als diese dann die Information an die behandelnden Ärzte weitergaben, konnten sie sich auch Carlos gute Werte erklären. Das machte Hoffnung und Zuversicht, die inzwischen dadurch bestätigt wird, dass Carlos auf dem Weg der Genesung ist.

Ihm wurde ein ICD, eine Kombination aus Defillibrator und Herzschrittmacher eingesetzt. Seit Anfang Januar ist er zu Hause und sieht einer Reha entgegen.

„Wir sind Norbert Kaumanns und Karl Reiner Bühme unendlich dankbar und finden, dass ihnen große Anerkennung gebührt. Beide können stolz auf sich sein und sollten anderen als Beispiel dienen,“ so eine glückliche Familie Lipperson.

(Kurier-Verlag)
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