Bewegende Worte der jungen Könige: Stolpersteine für Familie Kaufmann

Gustorf · Im Rahmen der jüngsten „Stolperstein“-Verlegung des Künstlers Gunter Demnig erhielt auch der Ortsteil Gindorf jetzt seine ersten beiden Stolpersteine. Die Patenschaft für Verlegung dieser pflastersteingroßen Gedenksteine übernahm hier das durch die großen Schützen-, Heimat-, Karnevals- und Ortsvereine im Jahr 2014 gegründete „Ortsnetzwerk“ des Doppeldorfes Gustorf und Gindorf.

 Gemeinsam mit ihren Vereinsvorsitzenden und Schützenkönigen Robert Hoppe (Gindorf) und Hans Voigt (Gustorf) begleiteten Nele Kremer (rechts) als Gindorfer Schülerprinzessin und Jan Rodrigo als Gustorfer Jungschützenkönig die Stolpersteinverlegung für Sara Baruch Kaufmann und Tochter Emma des Künstlers Gunter Demnig mit Textbeiträgen über die jüdische Familie Kaufmann auf Gindorf.

Gemeinsam mit ihren Vereinsvorsitzenden und Schützenkönigen Robert Hoppe (Gindorf) und Hans Voigt (Gustorf) begleiteten Nele Kremer (rechts) als Gindorfer Schülerprinzessin und Jan Rodrigo als Gustorfer Jungschützenkönig die Stolpersteinverlegung für Sara Baruch Kaufmann und Tochter Emma des Künstlers Gunter Demnig mit Textbeiträgen über die jüdische Familie Kaufmann auf Gindorf.

Im Beisein der Schützenkönige des Bürger-Schützen-Vereins Gustorf, Hans Voigt, und der Schützen-Bruderschaft aus Gindorf, Robert Hoppe, begrüßte Rolf Jungmann, der Sprecher des „Ortsnetzwerks“ bei dem nachmitttäglichen Verlegetermin nicht nur den Künstler, sondern auch zahlreiche des Doppeldorfes wie Ewald Wörmann vom „Närrischen Sprötztrupp“ und Vertreter des „Arbeitskreises Judentum“ im Grevenbroicher Geschichtsverein.

Begleitet wurden die Verlegearbeiten der beiden Gedenksteine aus Messing für Sara Baruch Kaufmann und deren Tochter Emma Kaufmann mit kurzen Textbeiträgen. Die beiden amtierenden Nachwuchsmajestäteten Nele Kremer und Jan Rodrigo erinnerten damit in zum Teil bewegenden Worten an die alteingesessene und im früheren Gemeindeleben des Ortes Gindorf fest integrierte jüdische Familie Kaufmann, die an der heutigen Friedensstraße in Gindorf mit vier Töchtern und zwei Söhnen lebte und arbeitete.

Rolf Jungmann dankte dem Künstler Gunter Demnig für dessen ungebrochenes Engagement in Bezug auf die fortwährende Erinnerung an jüdische Familien und deren zum Teil furchtbaren Schicksale im Holocaust des Dritten Reiches.

Hoppe und Voigt, die derzeit nicht nur als Schützenkönige ihre beiden Vereine in Gustorf und Gindorf repräsentieren, sondern auch als Vorsitzende das Schützenwesen maßgeblich in Gustorf und Gindorf mitgestalten, zeigten sich hocherfreut, das Gunter Demnig nach mehr als 56.000 Steinverlegungen nun auch zwei weitere Gedenksteine in der Marienpfarre verlegt hat. Mit den bereits im Jahr 2009 verlegten Stolpersteinen für die Familie Löwenthal auf der Christian-Kropp-Straße, Ecke Engegasse und für das Ehepaar Gordon auf dem „Wiler“ an der Post-Apotheke hat nun auch das Leben der jüdischen Familie Kaufmann unweit der damaligen Gindorfer Synagoge einen Ort der Erinnerung. Die Stolpersteine stellen einen direkten Bezug zu der durch das „Ortsnetzwerk“ auf dem Gustorfer Pfarrfriedhof initiierte Gedenkstättenerweiterung dar.

Hier erinnern mit dem Mahnmal für die Kriegsopfer des Doppeldorfes seit 2014 auch Gedenkplatten an die Gindorfer und Gustorfer Holocaustopfer.

-ekG.

(Kurier-Verlag)
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