Digitale Bodenfunktionsbewertungskarte jetzt im Geoportal Wertvolle Böden schützen
Grevenbroich · Die digitale Bodenfunktionsbewertungskarte des Amtes für Umweltschutz des Rhein-Kreises steht ab sofort kostenfrei im Geoportal des Kreises zur Verfügung. Darauf weist Kreis-Umweltdezernent Gregor Küpper hin.
Für das damit verbundene Bodenschutzprojekt werden die Böden im so genannten „naturnahen Außenbereich“ des Kreises, also Ackerflächen, Grünland und Wälder, untersucht. „Hauptziel ist es, eine wissenschaftlich fundierte Bewertung der verschiedenen Bodenfunktionen vorzunehmen, um besonders leistungsfähige Böden zu identifizieren. Diese sind besonders schützenswert und sollen daher für die nachfolgenden Generationen erhalten bleiben“, erklärt Küpper.
Der Kreis-Umweltdezernent betont, dass die Bodenschutzbehörde des Kreises damit die Grundlage liefert, um Großprojekte wie neue Gewerbegebiete oder Neubausiedlungen auf Böden zu lenken, die weniger leistungsfähig sind.
Karl-Heinz Olk, Sachgebietsleiter der Unteren Bodenschutzbehörde, verweist auf den weiter anhaltenden Flächenverbrauch. So seien in den vergangenen zehn Jahren über 2.500 Hektar Boden untersucht worden, der zwischenzeitlich versiegelt wurde. Aus diesem Grund muss die digitale Karte regelmäßig aktualisiert werden.
Folgende Funktionen, die für das Projekt detailliert untersucht und bewertet wurden, besitzt ein Boden:
Natürliche Bodenfruchtbarkeit
Die Bodenfruchtbarkeit spielt insbesondere als Produktionsgrundlage für die Landwirtschaft, für Gartenbau und Forstwirtschaft eine entscheidende Rolle.
Biotopbildung
Das sind vorrangig Böden, die extrem trocken oder extrem nass beziehungsweise extrem nährstoffreich oder nährstoffarm ausgeprägt sind, mit einer entsprechend seltenen Tier- und Pflanzenwelt.
Bodenwasserhaushalt
Damit wird die Fähigkeit zur Wasserspeicherung und der Einfluss auf die Abflussverzögerung sowie die Grundwasserneubildung beschrieben.
Filter und Puffer
Es handelt sich hierbei um die Fähigkeit der Böden zur Schadstoffrückhaltung und zur Abpufferung der Bodenversauerung.
Kohlenstoffspeicher und Kohlenstoffsenken
CO² wird im Boden als Humus und in Niedermooren als Torf gespeichert. Bei Humusabbau in landwirtschaftlich genutzten Böden und in Niedermooren durch Grundwasserabsenkungen wird CO² allerdings auch wieder in die Atmosphäre abgegeben.
Alle am Boden- und Naturschutz interessierten Bürger, insbesondere auch Politik, Umweltverbände, Landwirte, Lehrer, Schüler und Studenten, können sich die wesentlichen Ergebnisse aus diesem digitalen Kartenwerk im Geoportal des Rhein-Kreises kostenfrei anschauen. Die Karte ist unter https://rkn.nrw/bodenfunktionskarte abrufbar.