Alte Kraftwerke nicht einfach abreißen: Durch Recyceln für ein neues, intelligenteres Bauen lernen

Frimmersdorf · Die "Zukunftsagentur Rheinisches Revier" hat einen Entwurf für einen Industriepark veröffentlicht, der durch die intelligente Nachnutzung eines 1,5 Kilometer langen Kraftwerkgeländes in Frimmersdorf Realität werden kann.

 Professorin Linda Hildebrand (links) stellt das Grundlagenkonzept „Industriepark Kreislaufwirtschaft“ auf der Veranstaltung der Zukunftsagentur Rheinisches Revier GmbH vor.

Professorin Linda Hildebrand (links) stellt das Grundlagenkonzept „Industriepark Kreislaufwirtschaft“ auf der Veranstaltung der Zukunftsagentur Rheinisches Revier GmbH vor.

Foto: Foto: Zukunftsagentur

Der Vorschlag wurde neben anderen Ergebnissen auf der Abschlussveranstaltung "Regionale Ressourcenwende in der Bauwirtschaft" des Projekts "Kreislaufwirtschaft Bauen" vorgestellt. Professorin Linda Hildebrand vom Institut für "Rezykliergerechtes Bauen" der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen hat im Auftrag der Zukunftsagentur eine Studie ausgearbeitet, die sowohl Konzept-ideen als auch Umsetzungsschritte beschreibt. Laut Studie bestehen speziell am Standort in Frimmersdorf günstige Bedingungen für Unternehmen, die von gemeinsamen Wertschöpfungspartnerschaften profitieren. Beispielsweise können vor Ort einzelne Rohstoffe, Abfälle, Energie, Wasser und ihre Infrastrukturen durch gemeinsames Management intelligenter genutzt werden. Um dem neuen Arbeitsort einen besonderen Charakter zu geben, schlägt die Studie vor, einen kleineren Bereich des ab etwa 2021 vom Netz gehenden Kraftwerks zu erhalten und zusammen mit weiterhin benötigten Infrastrukturen vor Ort neu zu nutzen.

Es gäbe umfangreiche Grundlagen für ein innovatives Recyclingzentrum in der Region. Dieses könnte Teil des Industrieparks in Grevenbroich sein und schon vor einer Verwirklichung des Industrieparks Abbruchmaterialien aus dem Rückbau des Kraftwerks — also etwa ab dem Jahr 2022 — zu hochwertigen Bauprodukten weiterverarbeiten. Das Projekt hat auch Vorbereitungen für einen Gebäude-Prototypen in die Wege geleitet, bei dem nach der Nutzungsphase sämtliche Bauteile wiederverwendet werden können. Ein weiteres konkretes Projekt-Ergebnis: Im November 2018 wurde erstmals Recyclingbeton in Nordrhein-Westfalen hergestellt.

-ekG,

(Kurier-Verlag)
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