Im Planungs-Ausschuss: Dritte Mega-Halle vor Wevelinghoven

Wevelinghoven · Wenn am Dienstag die Mitglieder des Planungs-Ausschusses zusammenkommen, dann sollen sie die Aufstellung des neuen Plangebietes „Rechenzentrum Am Gasthausbusch" auf den Weg geben: Gebraucht wird eine Fläche in der Größe von 25 Fußballfeldern.

 Die Skizze der städtischen Planer, farblich aufbereitet: Oben links ist der „Meckes“-Kreisverkehr zu erkennen. Die gelbe Fläche markiert das Gelände des vor kurzem fertiggestellten „Chips-Lagers“. Blau ist das Gelände, auf dem gerade das Lidl-Verteilzentrum entsteht. Pink sind rund 20 Hektar, auf denen das Hyperscale-Rechenzentrum entstehen soll: eine zahllose Quadratmeter große Halle voller gekühlter Computer-Technik.  Zur Erinnerung: Rechts neben dem Plan finden sich noch das neue DHL-Gebäude und die Feuer- und Rettungswache, vor der bei jedem Einsatz das „Tatü-Tata“ über halb Wevelinghoven hinweg schallt ...

Die Skizze der städtischen Planer, farblich aufbereitet: Oben links ist der „Meckes“-Kreisverkehr zu erkennen. Die gelbe Fläche markiert das Gelände des vor kurzem fertiggestellten „Chips-Lagers“. Blau ist das Gelände, auf dem gerade das Lidl-Verteilzentrum entsteht. Pink sind rund 20 Hektar, auf denen das Hyperscale-Rechenzentrum entstehen soll: eine zahllose Quadratmeter große Halle voller gekühlter Computer-Technik. Zur Erinnerung: Rechts neben dem Plan finden sich noch das neue DHL-Gebäude und die Feuer- und Rettungswache, vor der bei jedem Einsatz das „Tatü-Tata“ über halb Wevelinghoven hinweg schallt ...

Foto: KV./Repro: -gpm.

Anlass für die 45. Änderung des Flächennutzungsplanes ist die Suche eines international tätigen Konzerns nach drei Standorten im „Rheinischen Revier“ für die Errichtung von Hyperscale-Rechenzentren. Multiplayer wie „Google“, „Amazon“ & Co brauchen und betreiben sie – vereinfacht gesagt – für ihre weltweiten Cloud- und Internet-Angebote

Hyperscale-Rechenzentren sind deutlich größer als Unternehmensrechenzentren und übertreffen diese auch deutlich. Ein Hyperscale-Rechenzentrum sollte mehr als 5.000 Server umfassen. Laut einer Umfrage gehen 93 Prozent der Hyperscale-Unternehmen davon aus, dass ihre Netzwerkverbindungen 40 GigaBytes pro Sekunde (Gbps) oder mehr leisten (siehe „Vertiv“).

In der Verwaltungsvorlage für die Sitzung am Dienstag heißt es: „Für die Ansiedlung in Gänze ist es nach Angaben des Investors unabdingbar, dass sich die drei Standorte in räumlicher Nähe von maximal 30 Kilometer zueinander befinden. Im Zuge der Suche nach geeigneten Flächen haben sich zwei Standorte im Regierungsbezirk Köln konkretisiert und aufgrund der räumlichen Lage innerhalb des ,Rheinischen Reviers’ wird die Stadt Grevenbroich als dritter Standort präferiert.“

Unter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen eines Rechenzentrums wurde der in der Skizze gekennzeichnete Standort nordwestlich des Industriegebiets-Ost (IG-Ost) identifiziert.

Flächennutzungsplan-Änderung für Hyperscale-Rechenzentrum
Foto: RKN

Der Standort entspricht den Anforderungen des Konzerns bezüglich der erforderlichen Flächengröße von rund 20 Hektar. Zudem ist der Standort keinen Bodenerschütterungen ausgesetzt und weist keine ausgeschütteten Böden auf, was aufgrund der sensiblen Nutzung eines Rechenzentrums von Belang ist.

Weiterhin ist in Bezug auf die Energieversorgung von Bedeutung, dass eine Gesamtleistung von rund 150 Megawatt (cirka 50 Megawatt pro Einheit) gewährleistet werden kann.

Parallel soll auch der Regionalplan Düsseldorf geändert werden. Im Regionalrat hat es da schon zustimmende Kommentare gegeben: „Von der Schlüssel-Ansiedlung eines Hyperscale-Rechenzentrums würde eine Anziehungskraft für weitere Internet-Unternehmen ausgeben, die zusätzliche Jobs in der Digitalwirtschaft zur Folge hätte“ betont der dortige CDU-Fraktions-Chef Hans Hugo Papen.

Und Fraktionsgeschäftsführer Dirk Brügge, der zugleich auch Kreisdirektor ist, erklärt: „Hyperscaler sind Voraussetzung für Digital-Parks mit vierstelligen Arbeitsplatzzahlen, von denen wir in unserer Region alle profitieren können.“

Der Grevenbroicher Planungs-Ausschuss wird von Dezernent Florian Herpel gebeten, den Aufstellungsbeschluss für die 45. Änderung des Flächennutzungsplans für den Rat vorzubereiten: „Der Beschluss ist mit keinen Kosten für Planungen oder Gutachten verbunden, da diese vom Investor getragen werden.“

(Gerhard P. Müller)
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