Dritter Stern für den Rhein-Kreis Lebensmittel statt Braunkohle-Förderung

Grevenbroich · Große Freude herrscht beim Rhein-Kreis über den Beschluss des Aufsichtsrats der „Zukunftsagentur Rheinisches Revier“, dem geplanten „Launch-Center für die Lebensmittelwirtschaft“ (LCL) den dritten Stern zu verleihen. Damit gilt das Vorhaben als „Zukunftsprojekt des Strukturwandels im Rheinischen Revier“.

 Landrat Hans-Jürgen Petrauschke freut sich über die zusätzlichen Impfstoff-Lieferungen.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke freut sich über die zusätzlichen Impfstoff-Lieferungen.

Foto: Andreas Baum/Rhein-Kreis Neuss

Dem LCL liegt eine Kooperation zwischen der Hochschule Niederrhein mit dem Rhein-Kreis zugrunde. Es ist konzipiert für die Forschung sowie den Technologie- und Wissenstransfer zwischen angewandter Wissenschaft und der Wirtschaft unter einem Dach.

 „Unsere Region ist einer der bedeutendsten Produktionsstandorte für Lebensmittel in Deutschland, und da liegt es auf der Hand, hier solch ein Projekt zu verwirklichen. Das ist ein Signal für die Zukunftsfähigkeit des Kreises und gibt uns die berechtigte Hoffnung, den Strukturwandel erfolgreich zu gestalten“, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Auch Kreisdirektor Brügge sieht den dritten Stern als Bestätigung des eingeschlagenen Weges: „Er ist ein weiterer Beweis dafür, dass wir gewaltige Fortschritte für die Zeit nach der Braunkohle erzielen. Das wird offensichtlich auch jenseits unserer Grenzen so gesehen und ist die Grundlage für neue Arbeitsplätze.“

 Als Projekt der etablierten Lebensmittel- und Tiernahrungshersteller in Nordrhein-Westfalen bis hin zu den Niederlanden soll das LCL eine offene Entwicklungsplattform mit dem Ziel einer Überführung in eine öffentlich-private Partnerschaft bieten. Entlang der Produktionskette geht es um pflanzliche Lebensmittel, alternative Proteine sowie die Verwertung pflanzlicher Roh- und Reststoffe.

 Das LCL wird sich im Rhein-Kreis in direkter Nachbarschaft zu den forschenden und produzierenden Unternehmen ansiedeln, um einen direkten und unkomplizierten Austausch zu ermöglichen. Zu den Zielen gehören die Erschließung neuer beziehungsweise erweiterter Wertschöpfungsmodelle, der Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen (auch hochwertiger Jobs durch Qualifikation und Schulung im direkten Betriebskontext) sowie die Beratung und Dienstleistungen im Bereich Unternehmensstrategie.

 Mit der Verleihung des dritten Sterns ist nun die Basis für das Stellen eines konkreten Förderantrags im Rahmen des Bundesprogramms gegeben.

 Das Thema Strukturwandel wird beim Rhein-Kreis in einer eigens dafür ins Leben gerufenen Stabsstelle unter Leitung von Marcus Temburg bearbeitet. Im „Sofortprogramm PLUS“ der Zukunftsagentur Rheinisches Revier ist bereits eine Reihe von Projekten, bei denen der Rhein-Kreis federführend oder Partner ist, verzeichnet. Neben dem „Launch-Center für die Lebensmittelwirtschaft“ gehören dazu etwa die Vorhaben „Reviermanagement Gigabit“, „Global Entrepeneurship-Centre“, „Alu Valley 4.0“ und „Innovation Valley 2035+“.

(-ekG.)
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