Update: Rinkerts Konter „Wir brauchen Arbeitsplätze“

Frimmersdorf · In einem offenen Brief wenden sich die Vorsitzenden der CDU-Fraktionen im Kreistag des Rhein-Kreises und im Rat der Stadt Grevenbroich an Ministerin Scharrenbach. So argumentieren Sven Ladeck und Wolfgang Kaiser:

Wolfgang Kaiser.

Wolfgang Kaiser.

Foto: CDU

“Mit großer Sorge betrachten wir die aktuelle Entwicklung im Rheinischen Revier. Der Braunkohleausstieg wird zeitlich immer mehr vorgezogen, der Verlust von attraktiven Arbeits- und Ausbildungsplätzen droht immer früher“, betonen die beiden. Für einen gelingenden Strukturwandel sei die Schaffung neuer, moderner Energiequellen und deren dazugehöriger Infrastruktur sowie die Schaffung von Voraussetzungen neuer industrieller und gewerblicher Arbeits- und Ausbildungsplätze unerlässliche Voraussetzung. Dafür brauche es passende und attraktive Flächen. Die Konversion des Kraftwerkstandorts Frimmersdorf böte dazu ideale Bedingungen. Pläne hierfür gebe es bereits.

Und weiter schreiben sie: „Seit einiger Zeit wird vom Landschaftsverband Rheinland ausgehend nun diskutiert, dass über das Verwaltungsgebäude des Kraftwerkes hinaus die Turbinenhalle mit einer Länge von 550 Metern zum Denkmal erklärt und einer industriellen Nutzung entzogen werden soll. Im laufenden Werkstattverfahren soll bis zum Ende des Jahres hierzu eine Entscheidung vorbereitet werden.“

Und sie fügen an: „Unseres Erachtens würde beim Erhalt der Halle kein Gebäude als Denkmal konserviert, vielmehr müsste aufgrund der nachvollziehbar abgearbeiteten Bausubstanz nahezu ein kompletter Ersatzneubau errichtet werden. Nach Angaben von RWE handelt es sich bei der Turbinenhalle um ein in erheblichem Umfang mit Asbest belastetes Gebäude. Aufwendige Sanierungsmaßnahmen wären daher für eine weitere Nutzung von Nöten. Zudem ist die Außenhülle der Halle nach Darstellung des Konzerns aufgrund ihrer ursprünglichen Nutzung so konzipiert, dass sie Wärme an die Umgebung abgibt. Für eine zukünftige, energetisch sinnvolle Nutzung stellt dies eine große Herausforderung dar.“

Da auch der Landschaftsverband Rheinland bisher keine adäquate Nutzung für die Zukunft gefunden hat, suche er nun händeringend bei seinen Kommunen nach Bedarfen für Depot- oder Archivflächen oder eine museale Nutzung. „Sollte es dazu kommen, müsste dies künftig auch noch mit erheblichen jährlichen Zuschüssen von den Mitgliedskommunen subventioniert werden, da sich RWE – frühzeitig mit Berlin und Düsseldorf vereinbart – aus solchen Plänen herausgezogen hat.“

Und die beiden CDU-Politiker sind sich sicher: „Eine museale Nutzung trifft bei den Menschen vor Ort, die den Tagebau erleben und in den Kraftwerken arbeiten, auf kein Verständnis. Sie wünschen sich einen zukunftsträchtigen, gedeihlichen Strukturwandel zum Erhalt von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen. Die durch den LVR angestrebte Nachnutzung steht diesem Ziel diametral entgegen.“

Von der Ministerin erwarten sie ein klares Zeichen für neue, industrielle Arbeitsplätze.

(-gpm.)
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