Das Top-Kurier Türchen zum 16. Dezember Die zwei vom Silo

Jüchen · Mal war es gelb mit Mehltüten bemalt — heute ist es in einem schlichten Blau gehalten: Das Silo in Jüchen am Bahnhof. Von der Autobahn aus ragt er aus der Gemeinde empor, doch wie sieht es eigentlich hinter der blauen 40 Meter hohen Fassade aus?

Da wo das Getreide gelagert wird ...
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Mal war es gelb mit Mehltüten bemalt — heute ist es in einem schlichten Blau gehalten: Das Silo in Jüchen am Bahnhof. Von der Autobahn aus ragt er aus der Gemeinde empor, doch wie sieht es eigentlich hinter der blauen 40 Meter hohen Fassade aus?

Wenn die Schlepper durch Jüchen fahren, dann ist es wieder soweit: Hochneukirch, Glehn, Grevenbroich, Mönchengladbach, Bedburg - sie tuckern alle mit ihrem Traktor in die Gemeinde: Die Landwirte im Umkreis von 30 Kilometer, um dort ihr Getreide, Viehfutter oder Pflanzenschutzmittel zu lagern. "Wir können 6.500 Tonnen Getreide und 1.000 Tonnen Mineraldünger hier am Standort lagern", sagt Standortleiter Max Klauth.

Seit 1963 steht das Silo schon am Bahnhof, die Lagerhallen wurden zusätzlich angebaut. Lediglich eine abgebrochene Schiene erinnert an den Verkehr von früher. Heute bringen die Kunden ihre Ernte nicht mehr mit der Bahn. "Sie kommen dann hier mit ihrer Lieferung an. Wir machen eine Probe und prüfen die Qualität nach Feuchtigkeit und Art. Anschließend wird der Schlepper auf die Kippgasse gestellt, darunter befindet sich ein Loch, in das die Lieferung hinein geschüttet wird. Danach wird das Getreide gereinigt und von Fremdkörperbeständen wie Staub befreit", erklärt Klauth, "dann geht es in den Keller und über die Elevatoren in die jeweiligen Lagerräume." Der 26-Jährige hat Landwirtschaft studiert und ist familiär schon mit dem Betrieb vertraut.

So ist die Aufgabe von Johan Hoekstra und Max Klauth, jeweils die insgesamt 20 Zellen an die Landwirte zu vermieten und an der Börse zu handeln und es an die Mühle zu verlaufen. Das Getreide erhitzt sich vor allem im Sommer auf 35 Grad und muss dann erst einmal heruntergekühlt werden. "Je kühler und trockener das Getreide ist, desto besser", meint Klauth. Eine Lagerung ab zehn Grad sei möglich, eine Temperatur von null Grad aber besser. Durchläuft man die mehreren Etagen des Silos, in denen sich nur die Rohre befinden, die einmal vom Keller nach oben in die Zelllager führen, befinden, gelangt man irgendwann auf das Dach des Silos. "Hier oben ist der höchste Punkt der Gemeinde", sagt Klauth, "wir sind sogar höher als der Kirchturm, sodass sich hier oben auch die Funkantennen der Deutschen Telekom befinden." Zudem kann man von dort aus nicht nur auf die Gemeinde blicken, sondern auch auf den Tagebau und die A46.

"Mit der Vegetationsrunde ist auch automatisch weniger zu tun", erklärt Klauth. Deshalb soll ab dem nächsten Jahr auf die übrigen Standorte verwiesen und das Silo nur noch saisonbedingt genutzt.

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