1. Jüchen

Zillikens´ Sorgen um böse Nebensätze ...

Zillikens´ Sorgen um böse Nebensätze ...

Es sind mitunter die „Nebensätze“, die viel verraten. Die entscheidende Bedeutung erlangen können. Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens hat bei seinem Besuch in Berlin zwei solcher Nebensätze gehört, „die mir gar nicht gefallen ...“.

Um Perspektiven für die deutschen Braunkohlereviere zu diskutieren, veranstaltete der „Gesprächskreis Braunkohle“ der CDU-Bundestagsfraktion in der Vorwoche in Berlin die Konferenz „Aus den Revieren – Für die Reviere“. Die Leitung hatte Georg Kippels, Bundestags-Abgeordneter aus Bedburg, „und der hat das gut gemacht“, lobt Zillikens seinen Parteifreund.

Es habe sich gelohnt, nach Berlin zu reisen, um dort Präsenz zu zeigen, um den „Kollegen aus der Lausitz nicht das Feld zu überlassen“. Die würden aufgrund der dortigen demografischen Entwicklung „auf die Tränendrüsen drücken. Wir sind eine wirtschaftlich starke Region. Die Folgen des Strukturwandels werden hier bei uns viel gravierender“, so Zillikens im Gespräch mit dem Erft-Kurier.

Er verweist auf die „Industrie, die hinter den Kraftwerken“ stehe. Insofern sei es gut gewesen, dass auch die IHK (mit ihrem Gutachten zu den Folgen für die Aluminum-, chemische und Lebensmittel-Industrie in der Region) und gar ein „Hydro“-Vertreter mit von der Partie waren.

Noch einmal Bürgermeister Zillikens: „Von der Bundesregierung wird mit Blick auf die nächste Klimakonferenz im Dezember in Krakau sehr starker Druck erzeugt.“ Und genau in dem Zusammenhang kamen die zwei Halbsätze, die auf sein Missfallen stießen.

Zum einen moniert er, „dass man wieder über Daten redet. Und wir wissen alle, dass es dabei nicht um Verlängerungen gehen würde.“ Genau diese Diskussionen würden zu weiteren Unsicherheiten führen, die man hier vor Ort nicht gebrauchen könne. „Sobald es Klarheit gibt, wird danach gehandelt“, gibt Zillikens sich absolut kämpferisch.

Der andere Halbsatz bezieht sich auf die Mittel, die vom Bund für den Strukturwandel im „Rheinischen Revier“ bereitgestellt werden. Da habe es bis dato geheißen, dass die Kommunen die Millionen für den Strukturwandel bekommen sollen. Jetzt höre man, dass auch – ähnlich wie bei der Kernkraft – die Bergbau betreibende Industrie Nutznießer werden könne (= Entschädigungen). Es müsse aber das Ziel sein, „den Infrastrukturwandel im Revier bei den Kommunen zu unterstützen.“

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  • IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz.⇥Foto: Thomas Broich
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Und Bürgermeister Harald Zillikens macht klar: „Das Drehbuch für die Tagebau-Nachfolgelandschaften steht.“ Jetzt müsse man schauen, dass man die nächsten Schritte machen – und finanzieren – könne.

-gpm.

(Kurier-Verlag)